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"Sportärzte-Mafia in der Bundesrepublik"

"Doping in Deutschland von 1950 bis heute aus historisch-soziologischer Sicht im Kontext ethischer Legitimation". So heißt der Titel einer bislang unveröffentlichten Studie. Heute hat die "Süddeutsche Zeitung" die wichtigsten Erkenntnisse zusammengetragen. Wie systematisch wurde auch in der Bundesrepublik Deutschland Doping erforscht und angewendet?

Thomas Kistner im Gespräch mit Jessica Sturmberg |
    Während in der DDR vom Staat aus Doping durchstrukturiert war und es feste Strukturen gab, war es in der Bundesrepublik Deutschland eher eine Sportärzte-Mafia, sagt der Journalist Thomas Kistner. "Der politische Wille kam aber von oben, nicht so genau nachzuschauen bei den Dopingkontrollen." Da sei auch keinesfalls nur eine Antwort auf das Doping im DDR-Sport, sondern aus eigenem Antrieb entstanden.

    Konsequenzen seien aus diesen Erkenntnissen keine gezogen worden. Der deutsche Sport wehre sich weiterhin gegen ein neues Anti-Doping-Gesetz, wie es in anderen Ländern üblich sei. Das sei die Linie von DOSB-Chef Thomas Bach, der sich im September zum IOC-Präsidenten wählen lassen möchte. "Ob Thomas Bach der Erneuerer und Visionär des Weltsports ist, ist in diesem Licht seiner deutschen Sportpolitik fraglich."

    Hinweis: Das Gespräch können Sie bis mindestens 3. Februar 2014 als Audio-on-demand abrufen.