In 20 Jahren Sportausschuss habe sie so etwas noch nicht erlebt, sagte die Vorsitzende Dagmar Freitag. Nur 35 Minuten tagte der Ausschuss, sechs Tagesordnungspunkte gab es, aber die Abgeordneten hatten schlicht kaum Redebedarf.
Dabei stand die Vermarktung der Fernsehrechte für die Champions League zur Diskussion. Bis Sommer 2021 teilen sich die beiden Bezahlsender Sky und DAZN die Live-Übertragungsrechte für den deutschen Markt.
Gab es Absprachen zwischen Sky und DAZN?
Das Bundeskartellamt prüft seit einem Jahr, ob die Absprachen zwischen den beiden sauber abliefen. Detlev Pilger, Obmann der SPD:
"Warum es so lange dauert? Daran sieht man, dass das Verfahren schwierig ist, sonst hätte man es wahrscheinlich schneller abgehandelt, ich vermute mal, die Rechtslage ist nicht eindeutig, und es steht immer noch in einem Prüfungsverfahren, kann man gut finden, kann man schlecht finden, aber solange das Verfahren läuft, gibt es eben kein Ergebnis."
Er hofft, dass die Wettbewerbsbehörde die nächste Vermarktungsrunde der Fernsehrechte für die Champions League ab 2021 kontrollierend begleitet, wie es die Monopolkommission fordert. Vielleicht könne sie durch Auflagen dafür sorgen, dass die Fans wieder einzelne Live-Spiele der Königsklasse frei empfangen können. Aber es sei schwierig, so der Obmann der SPD.
"Der Markt wird halt bestimmt von drei, vier Anbietern, und die handeln es unter sich aus, von daher: es ist nicht gut, es ist für den Verbraucher schwierig, insbesondere für den kleinen Geldbeutel, aber du kannst Entwicklungen und Zeiten auch nicht zurückdrehen."
Und so bleibt dem Sportausschuss des Bundestages bei Themen wie diesen nur die Rolle des Beobachters, weniger die des Mahners. Das Verfahren selbst bestimmen andere.