Sportfördergesetz
Wie es nach dem Aus für das Sportfördergesetz weiter geht

Alle Rettungsversuche von SPD und Grünen blieben erfolglos: Das geplante Sportfördergesetz ist vorerst gescheitert und verzögert sich wohl mindestens um ein Jahr. FDP-Sportpolitiker Philipp Hartewig sieht aber dennoch nicht schwarz für das Gesetz.

Philipp Hartewig im Gespräch mit Raphael Späth |
Zwei Olympiamedaillen von Paris 2024 hängen einem deutschen Athleten um den Hals.
Der deutsche Sport muss weiter auf ein Sportfördergesetz warten. Die Rettungsversuche der Bundesregierung für das Vorhaben blieben erfolglos. (picture alliance / dpa / Jan Woitas)
Das umstrittene Reformpaket der Bundesregierung für den Spitzensport ist gescheitert. Union und FDP hatten schriftlich bestätigt, bis zur Bundestagswahl nicht mehr für eine Zusammenarbeit beim Sportfördergesetz zur Verfügung zu stehen, teilte die SPD-Fraktion mit.
Das Bundeskabinett hatte den Gesetzentwurf zum Sportfördergesetz am 6. November beschlossen. Wenige Stunden später zerbrach aber die Ampel-Koalition. SPD und Grüne bemühten sich zuletzt, das Sportfördergesetz zu retten, und hatten auf eine Verabschiedung durch den Bundestag noch im Januar gehofft. Doch dazu wird es nun nicht mehr kommen. Ein Neuanlauf nach der Wahl und mit einer neuen Bundesregierung könnte eine Verschiebung der Sportreformen um mindestens ein Jahr bedeuten.
"Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht", sagte Philipp Hartewig, der für die FDP im Sportausschuss sitzt, im Deutschlandfunk. Es seien noch sehr viele offene Fragen zu klären gewesen. Dies sei aber in einer Sitzungswoche unrealistisch gewesen. "Wir brechen das jetzt nicht übers Knie", sagte Hartewig. Er sei sich sicher, dass die neue Bundesregierung in der neuen Legislaturperiode einen neuen Anlauf nehmen könne.

Neue Bundesregierung fängt nicht bei null an

"Egal in welcher Konstellation, sollte dann die künftige Bundesregierung den Faden wieder aufnehmen können und dann eine Reform im Spitzensport nach vornebringen", sagte Hartewig. Er glaube auch nicht, dass das Sportfördergesetz jetzt massiv zurückgeworfen werde.
Hartewig kritisierte noch einmal viele Maßnahmen der verangenen Jahre in der Sportförderung, die nach hinten losgegangen seien nach, weil sie zu noch mehr Bürokratie geführt hätten, als diese abzubauen.

"Viel Bürokratie muss aus dem System rauskommen"

Für ihn ist daher wichtig, dass das neue Sportfördergesetz die wichtigen Punkte beinhaltet: "Es ist wichtig, das eben ganz viel Bürokratie aus dem System rauskommt, dass es weniger Akteure gibt, die in die Vorgänge einbezogen sind, dass diese einfach schneller laufen, dass das Geld flexibler eingesetzt werden kann", forderte Hartewig.
Kernstück des aktuellen Entwurfs für ein erstes Sportfördergesetz ist die Gründung einer unabhängigen Sportagentur zur Verteilung der Fördermillionen. Das Gesetz soll der größeren Planungssicherheit, dem Bürokratieabbau und am Ende der besseren Leistungsfähigkeit der Sportler und Sportlerinnen dienen. Mit dem Ziel wieder mehr Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften für Deutschland zu gewinnen.