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Sportförderung
Deutsche Sportler werden für "hervorragende Anti-Doping-Politik" bestraft

Das Endkriterium Medaille, das die Spitzensportreform von Bundesinnenministerium und DOSB vorsehe, halte er nicht für angemessen, sagte Michael Scharf vom Olympiastützpunkt Rheinland im DLF. Deutsche Sportler seien chancenlos gegen Athleten aus Nationen ohne funktionierendes Dopingkontrollsystem. Scharf kritisierte auch die Zusammenlegung von Olympiastützpunkten.

Michael Scharf im Gespräch mit Bastian Rudde |
    Michael Scharf, Präsident des Deutschen Verbandes für Modernen Fünfkampf
    Michael Scharf vom Olympiastützpunkt Rheinland findet: Das "Endkriterium" dürfe der Leistungssportreform dürfe nicht "Medaille" lauten. (imago sportfotodienst )
    Die Leistungssportreform sieht vor, dass es pro Bundesland nur noch eine Trägereinrichtung für Olympiastützpunkte geben soll. Michael Scharf sagte, er halte dies nicht für richtig, weil zum Beispiel Nordrhein-Westfalen mit 30 Schwerpunktarten und 1.200 Bundeskaderathleten nicht mit kleineren Bundesländern verglichen werden könnte. NRW entspreche vier oder fünf Bundesländern.
    Ob Sportarten dann auf der Strecke bleiben würden, sei nicht sicher, so Scharf. Aber die Fläche, auf der man Talente entdecken könnte, wäre bei der Schließung von Stützpunkten kleiner. An dieser Stelle sei die Reform "nicht zu Ende gedacht".
    Struktur muss sich Athleten anpassen
    Im Entwurf zur Reform stehe, "der Athlet steht im Mittelpunkt". Wenn das keine Wortklauberei sei, müsse die Struktur um den Athleten herum gebaut werden.
    Dass medaillenrelevante Sportarten mehr gefördert werden, Sportarten ohne Chancen auf Medaillen hingegen bis zu gar keine Förderung mehr bekommen sollen, halte er "insgesamt für sehr schwierig". Der Sport sollte in seiner gesamten Vielfalt gefördert werden, so Michael Scharf.
    Kritik an "Endkriterium Medaille"
    Dass die Höhe der Förderung leistungsangemessen sei, befürwortete Scharf. Das "Endkriterium" dürfe allerdings nicht "Medaille" lauten, sondern Teilnahme bei den Olympischen Spielen. Diese könne auch ohne Doping erreicht werden.
    Bei Medaillen hingegen werde es gerade wegen des Themas Doping schwierig, da es keine internationalen Standards gebe und der deutsche Anti-Doping-Standard hoch sei. Die Athleten "leiden darunter, dass wir in Deutschland eine hervorragende Anti-Doping-Politik haben", sagte Scharf.
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