
Bundesinnenminister Thomas de Maizière und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds, Alfons Hörmann, heben den Leistungsgedanken bei Spitzensportlern hervor. De Maizière sagte in dieser Woche: Eine Gesellschaft brauche Leistungssport. Hörmann sprach davon, dass Leistungswille entscheidend sei.
Der Sportsoziologe Professor Thomas Alkemeyer widerspricht sowohl dem Politiker als auch dem Funktionär. Eine moderne Gesellschaft könne Gemeinschaftserleben und die Demonstration der leistungsfähigkeit auch aus anderem als sportlichen Erfolgen ziehen.
Den Ankündigungen zur Reform der Spitzensportförderung wirft er sozialdarwinistische Ansätze vor. Und eine weitere These der Leistungssport-Befürworter entkräftet er. Schließlich seien viel eher die Spektakelsportler Vorbilder für die Jugend, als die deutschen Kanuten.
Alkenberg schlägt eine Maßnahme vor, um dem Sport als Wertvermittler stärker einzubringen. Statt Medaillen zu zählen, könnte stärker auf Heiterkeit, Toleranz und Fairness geachtet werden.