Die nachhaltigste EM aller Zeiten sollte es werden – der nun veröffentliche Nachhaltigkeitsbericht setzt einen deutlichen Haken hinter dieses Vorhaben.
"Das Endresultat ist ziemlich gut, finden wir. Wenn nicht sogar sehr gut", erklärte Filippo Veglio, Head of Social & Environmental Sustainability der UEFA im Dlf-Sportgespräch.
Tatsächlich erreichte die UEFA unter anderem auch ihr Ziel, dass in der Gruppenphase die Zahl der Flugreisen reduziert werden konnte. Im Vergleich zum Turnier in Frankreich 2016 um 75 Prozent.
UEFA: 95 Prozent der Ziele wurden erreicht, drei Kriterien mit Verbesserungspotenzial
Eine neue Messlatte der Nachhaltigkeit? Laut der UEFA wurden 95 Prozent der Nachhaltigkeitsziele erreicht, die CO₂-Emissionen lagen laut Bericht 21 Prozent niedriger als ursprünglich geschätzt.
Schon jetzt arbeite man hart daran, die zukünftigen Turniere noch weiter zu verbessern, erklärte Veglio. Dafür hat der Verband drei Kriterien identifiziert, die bei dieser EM noch nicht erfüllt wurden: Abfallmanagement, Foodwaste und Wasserverbrauch.
"Wir haben die Messlatte sehr hoch gelegt. Und wir haben diese Ziele nicht ganz erreicht", so Veglio, der nachschob: "Es hätte mich mehr gewundert, wenn wir alles erreicht hätten, ehrlich gesagt. Ich finde es gut, dass wir Verbesserungspotenzial haben."
Veglio lehnt Reiseverbote ab: "Arbeiten mit Dialog und Partnerschaft"
Strengere Richtlinien, wie etwa das Abhalten einer Gruppenphase in eng benachbarten Stadien oder ein Flug-Verbot, lehnte Veglio ab:
"Wir arbeiten nach dem Prinzip vom Dialog und der Partnerschaft. Aber Zwingen ist nicht der Weg. Wir reden über Dialog, über Überzeugungskraft."
"Sehr stolz auf das Schweizer Team"
Ein Team hob der UEFA-Beauftragte besonders hervor: "Ich bin sehr stolz auf das Schweizer Team, das regelmäßig mit dem Zug unterwegs war." Für Veglio eine Möglichkeit, auch andere Nationen in die Pflicht zu rufen:
"Es geht darum, diese positiven Beispiele zu nehmen, um auch die anderen Teams anzuspornen."
Das Turnier sei auf einem guten Weg, so Veglio. Für die Zukunft könne eine belebte Diskussionskultur einen wichtigen Beitrag leisten:
"Wir reden mehr von der positiven Seite aus. Aber natürlich sollte man diese Debatten haben. Wir setzen auf einfach auf diese Daten, den Dialog und Überzeugungskraft."