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Sportliche Wiedervereinigung
"Im Grunde ist das fast erledigt."

Lutz Nordmann war in der DDR Hockey-Nationalspieler und Sportwissenschaftler. Nach der Wende wurde er Sportfunktionär und ging in den Westen. Der jetzige Chef der Trainerakademie Köln empfindet die heutigen Unterschiede zwischen Ost und West als weniger dramatisch, als sie teilweise dargestellt würden.

Lutz Nordmann im Gespräch mit Marina Schweizer |
Ein schwarz-rot-goldenes Herz steht in der Ausstellung "Weg zur Einheit" im Rahmen der EinheitsEXPO im Mittelpunkt von schwarzen, roten und gelben Stoffbahnen.
Ausstellungsstück auf dem "Weg zur Einheit" im Rahmen der EinheitsEXPO in Potsdam. (Soeren Stache/dpa-Zentralbild/picture-alliance)
Sportfunktionär Lutz Nordmann sieht keine großen Probleme bei der Repräsentation Ostdeutscher in sportlichen Führungspositionen und im Trainerbereich. Er selbst habe ebenfalls keine Nachteile durch seine Herkunft gehabt: "Ich habe nie den Eindruck gehabt, dass die Frage 'Ostherkunft' irgendwo eine Rolle spielt", sagt Nordmann zum Beispiel über seine Einstellung beim Deutschen Hockey-Bund bereits 1996. Nordmann blieb bis 2004 Sportdirektor des DHB. Anschließend wechselte er zur Trainerakademie des Deutschen Olympischen Sportbundes in Köln und ist dort seit 2005 Direktor.
Natürlich wird manchmal gefrotzelt
Den Eindruck, dass die Herkunft wenig Einfluss habe, hat Nordmann auch heute: "In der Trainer-Akademie, in der Generation heute: Ich habe überhaupt nicht den Eindruck, dass das dort eine Rolle spielt. Die Kollegen aus den neuen Ländern werden genauso gehört wie aus den alten Ländern. Natürlich wird manchmal gefrotzelt. Aber im Grunde ist das fast erledigt."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.