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Sport und Energiekrise
Sportminister sagen Vereinen Hilfe zu

Viele Sportvereine in Deutschland sind nach zwei Corona-Jahren, Hallen-Schließungen und Mitgliederschwund klamm. Höhere Abschlagszahlungen sind kaum zu stemmen. Wie der Sport durch den Winter kommt, beschäftigte auch die Sportminister zweitägigen Konferenz in Mainz.

Von Anke Petermann | 04.11.2022
Ein Fußballplatz in Deutschland mit Flutlichtanlage.
Die Energiekrise macht auch Sportvereinen in Deutschland zu schaffen. Fußballvereine versuchen, durch Herunterdimmen von Flutlichtern Energie zu sparen. (IMAGO / Jan Huebner / IMAGO / Michael Taeger)
Die Duschen bleiben kalt, in den Sporthallen wird im Pullover statt T-Shirt trainiert. Die Energiekrise trifft auch den Vereinssport in Deutschland. Viele Städte und Gemeinden haben bereits Maßnahmen beschloßen, um in der Energiekrise Strom zu sparen. Trotzdem werden diese Maßnahmen offenbar nicht ausreichen. Den Vereinen drohen damit hohe Abschlagszahlungen. Bei der zweitägigen Sportministerkonferenz in Mainz stand auch die Energiekrise im Blickpunkt und die Politik sicherte Hilfe zu.
Der Bund hat zugesichert, so Juliane Seifert, Staatssekretärin im Bundesinnenministerium: „...dass die Sportvereine sowohl unter die Strom-, als auch unter die Gaspreisbremse fallen.“ Was das konkret bedeutet erklärt Michael Ebling (SPD): „Das heißt, die Verbrauchskosten werden deutlich gedämpft und werden nicht so exorbitant steigen. Damit ist den Vereinen, glaube ich, eine große Sorge von den Schultern genommen.“

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Schwimm- und Eissportvereine könnten von Härtefallfonds profitieren

Doch das löst nicht alle Probleme, weiß der Mainzer Sportminister. Auf Schwimm- und Eissportvereine mit eigenen Hallen kommen trotz Energiepreisbremse eklatante Kostensteigerungen zu. Deshalb fordert Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB: „Die Härtefallregelung, die benötigt der Sport auch.“

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Damit spricht Weikert den milliardenschweren Härtefallfonds an. Den sollen nach Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz MPK Einrichtungen und Betriebe anzapfen können, die selbst kaum Strom und Gas sparen können. Die Härtefallregelung, so Hamburgs Sportsenator Andy Grote von der SPD: „Ist im MPK-Beschluss angelegt, nicht explizit auf den Sport bezogen, aber auch nicht ausgeschlossen.“

Klarer Appell der Sportminister an die Bundespolitik

Deshalb gibt es Hoffnung für die Vereine, einbezogen zu werden. Die Sportminister appellieren an den Bund, das zu tun. Damit würde der Sport Krankenhäusern und Pflege gleichgestellt. Der Sport sei auch genauso wichtig für die Gesellschaft, argumentiert der rheinland-pfälzische Sportminister Ebling: „Weil in einer Gesellschaft, die erkennbar verunsichert wird und mit dem politischen Ziel von außen verunsichert werden soll, ist es wichtig, dass wir uns für den Sport engagieren, denn der schafft Zusammenhalt und ein Stück Stabilität in Deutschland.“
Der DOSB fordert auch die Länder auf, eigene Hilfsprogramme für die Vereine aufzulegen. Man schaue, wo Ausgleichnötig sei, sagt Hessens Sportminister Peter Beuth von der CDU. Und zwar, „um sicherzustellen, dass die Vereine, die aus der Pandemie ja schon gebeutelt herausgekommen sind, dass sie nicht einen zusätzlichen, vielleicht nicht wiedergutzumachenden Schaden erleiden.“