Olympische Spiele
Sportminister: Ukraine spricht derzeit nicht über Boykott

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben noch nicht entschieden, wie sie auf die Teilnahme russischer Athleten an den Olympischen Spielen in Paris reagieren wird. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte zugestimmt, im Sommer Einzelsportler aus Russland und Belarus unter bestimmten Auflagen als neutrale Athleten teilnehmen zu lassen.

    Der ukrainische Sportminister Matwij Bidny schaut ernst nach links oben.
    Der ukrainische Sportminister Matwij Bidny (Archivbild) (picture alliance / dpa / MAXPPP / Pascal Bonniere)
    "Alle sind sich einig, dass wir mit einem Protest reagieren sollten", sagte Sportminister Matwij Bidny der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Über einen "Boykott" werde derzeit allerdings nicht gesprochen. Jede Entscheidung müsse im Interesse der Ukraine getroffen werden, fügte Bidny hinzu. Denn es gehe "nicht nur um einen Sieg im Sport". Auch die Athleten als "Hauptdarsteller auf ihrem Gebiet" seien sich dieser Verantwortung bewusst.
    Mannschaften aus Russland sind von einer Teilnahme in Paris ausgeschlossen. Die Athleten dürfen weder einem Armeesportverein angehören, noch dürfen sie den Krieg gegen die Ukraine unterstützen. Der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach hatte zuletzt darauf verwiesen, dass Russen ohne Flagge, ohne nationale Identifikation und ohne Hymne antreten müssen. Er sehe nicht, wie dieser Beschluss den Kriegsverlauf zugunsten Moskaus beeinflussen sollte, sagte Bach. Bidny bekräftige dagegen die ukrainische Kritik an der IOC-Entscheidung. Auch aus Russland gab es ablehnende Reaktionen.