"Alle sind sich einig, dass wir mit einem Protest reagieren sollten", sagte Sportminister Matwij Bidny der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Über einen "Boykott" werde derzeit allerdings nicht gesprochen. Jede Entscheidung müsse im Interesse der Ukraine getroffen werden, fügte Bidny hinzu. Denn es gehe "nicht nur um einen Sieg im Sport". Auch die Athleten als "Hauptdarsteller auf ihrem Gebiet" seien sich dieser Verantwortung bewusst.
Mannschaften aus Russland sind von einer Teilnahme in Paris ausgeschlossen. Die Athleten dürfen weder einem Armeesportverein angehören, noch dürfen sie den Krieg gegen die Ukraine unterstützen. Der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach hatte zuletzt darauf verwiesen, dass Russen ohne Flagge, ohne nationale Identifikation und ohne Hymne antreten müssen. Er sehe nicht, wie dieser Beschluss den Kriegsverlauf zugunsten Moskaus beeinflussen sollte, sagte Bach. Bidny bekräftige dagegen die ukrainische Kritik an der IOC-Entscheidung. Auch aus Russland gab es ablehnende Reaktionen.