Die Sportminister der Bundesländer sind sich einig: um mehr Sportveranstaltungen nach Deutschland zu holen, müssen Bund, Länder und der Deutsche Olympische Sportbund enger zusammenarbeiten. Bremens Sportsenatorin Anja Stahmann spricht von einem Schulterschluss.
"Zwischen den höchsten Sportgremien in Deutschland, aber auch, dass der Bundestag und unser zuständiger Sportminister solche Bewerbungen ganz stark unterstützen muss und dass man gemeinsam dafür wirbt, dass es positiv ist Sportgroßveranstaltungen durchzuführen."
Keinen Kleinkrieg der Bewerbungsländer
Eine bessere Zusammenarbeit und weniger Kämpfe gegeneinander: Das erhofft sich die nordrhein-westfälische Staatssekretärin Andrea Milz in Hinblick auf eine mögliche deutsche Bewerbung für die Olympischen Spiele 2032. Für die haben sowohl Berlin, als auch die Rhein-Ruhr-Region Interesse angemeldet.
"Bei dem Thema olympische und paralympische Spiele kann es natürlich sein, dass es nachher mehrere Interessenten aus Deutschland gibt. Und wir haben zumindest in der Vorbesprechung schon überlegt: wie wenig sinnvoll wäre das, wenn wir nachher mit zweien auch antreten würden. Und wenn wir uns da zumindest verständigen, dass das nicht in einem Kleinkrieg der einzelnen Bewerbungsländer ausartet, dann sind wir schon ein Schritt weiter."
IAT soll Potentiale heben
Um Großereignisse, wie die Olympischen Spiele, ins eigene Land zu holen, braucht es die Zustimmung der Bevölkerung. Daran sind etwa die Bewerbungen aus Hamburg oder München zuletzt gescheitert. Für eine Olympia-Bewerbung aus NRW 2032 sieht Andrea Milz aber gute Chancen.
"Wir haben unsere Sportstätten im Prinzip in Dauernutzung. Man kann wirklich sagen: es gibt kein Wochenende an dem nicht irgendetwas sportlich in Nordrhein-Westfalen stattfindet. Das ist in jedem Land unterschiedlich, sodass wir uns zutrauen, wenn wir 90 Prozent der Sportstätten haben, uns wirklich für die olympischen und paralympischen Spiele zu bewerben."
Damit bei solchen Spielen dann auch Sportler aus Deutschland an den Start gehen können, hat die Sportministerkonferenz das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig damit beauftragt den Nachwuchsbereich wissenschaftlich zu unterstützen. Dabei setzt die Projektleiterin am IAT, Dr. Antje Hoffmann, schon lange vor dem Leistungsbereich an.
"Wie kann ich in einer Sportart Talent oder Potential abschätzen? Wirklich erkennen kann man es nie. Aber Abschätzen, da kann ich auch die Perspektiven für meine Sportler abschätzen. Da helfen wir ganz konkret Trainern und auch Verbandsverantwortlichen."
Daneben entwickelt das IAT aber auch Trainingsmethoden, -pläne und berät auf der organisatorischen Ebene. Bis zu anderthalb Millionen Euro pro Jahr bekommt das Institut dafür von den Ländern.