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Sportministerkonferenz
Diskussion um Förderung und Energiekrise

Am Rande der European Championships haben sich die Sportministerinnen und -minister der Länder zu einer außerordentlichen Sitzung getroffen. Zentrale Themen: die Sportförderung und die Sportstätten trotz Energiekrise so lange wie möglich geöffnet zu halten.

Andrea Schültke |
Weikert spricht ernst in ein Mikrofon und gestikuliert.
DOSB-Präsident Thomas Weikert (picture alliance / Jonas Güttler/dpa)
Die Sportministerinnen und -minister der Länder haben angekündigt, noch in diesem Jahr eine eigene Position zur Förderung des Spitzensports erarbeiten zu wollen. Als Grundlage dafür haben sie in ihrer außerordentlichen Konferenz unter anderem die Sicht des Deutschen Olympischen Sportbund gehört.

Anschluss an Weltspitze nicht verlieren

DOSB-Präsident Thomas Weikert hat einen "Pakt für den Sport" in die Diskussion gebracht: "Wir wollen eine Evaluierung haben bei den Bürgern: Was soll denn werden mit dem Sport? Wir müssen dann schauen, dass wir angefangen von den Kindern über die Grundschule und die weiteren Schulen schon von Anfang an Sport verankern, was bis jetzt nicht der Fall ist", erläuterte DOSB-Präsident Thomas Weikert im Interview mit der ARD.
Auf der Konferenz unter der Leitung des Rheinland-Pfälzischen Sportministers Roger Lewentz habe Einigkeit darüber geherrscht, dass Deutschland den Anschluss an die sportliche Weltspitze nicht verlieren dürfe, wird Staatssekretärin Juliane Seifert vom Bundesinnenministerium zitiert. Nur wenn Sport im Verein und in der Gesellschaft verankert sei, könne der Spitzensport noch besser werden.

Athleten Deutschland fordert Abkehr vom Medaillenfokus

Bereits gestern hatte der Verein Athleten Deutschland ein 80-seitiges Positionspapier zur Spitzensportförderung vorgelegt. Die Athletenvertretung forderte darin eine Grundsatzdebatte über eine Sportförderung, die sich nicht ausschließlich an Medaillenpotenzialen orientiert, sondern am Nutzen für das Gemeinwohl.

Energiekrise und sexualisierte Gewalt als Themen

Auch die Sportinfrastruktur und die aktuelle Energiekrise war Thema der Sportministerkonferenz. Diese unterstütze die "vielfältigen Initiativen des organisierten Sports zur Modernisierung der vereinseigenen Sportinfrastruktur, insbesondere im Hinblick auf Energieeffizienz und stärkere Nutzung regenerativer Energien".
Die Sportministerinnen und Minister thematisierten auch die geplante unabhängige Ansprechstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt im Leistungs- und Breitensport. Die Konferenz begrüßte das vom Bund initiierte Konzept einer Stelle, die im Januar ihre Arbeit aufnehmen und später Teil eines Zentrums für Safe Sport werden soll.