"Ich glaube, die Politik ist gut beraten, wenn sie sportfachlich, sich nach denen richtet, die im Sport tätig sind und sich nicht als Vormund betätigt, die Politik", sagte Horst Seehofer. Das habe er in intensiven Gesprächen mit seinem Parteifreund, dem Präsidenten des Deutschen Olympischen Sportbunds, Alfons Hörmann, klargemacht.
Der DOSB hätte seine volle Unterstützung auch bei der Reform des Spitzensports, so Seehofer. Das heißt: Der Bund wird wohl nur noch Zahlmeister. Und da will sich der Minister spendabel geben. Das Ziel, so der CSU-Politiker, müssten rund 120 Millionen Euro mehr sein – genau die Zielmarke des DOSB. In seiner Zeit als Innenminister solle der Weg dafür bereitet werden.
Jetzt nickte der Haushaltsausschuss erst einmal 23 Millionen zusätzlich für 2018 ab. Bisher erhält der Spitzensport vom Bundesinnenministerium rund 170 Millionen Euro.
"Wir werden auch dafür sorgen, dass für die Reformbestrebungen mehr Geld im Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt wird. Wir werden auch dafür werben und stimmen mit dem DOSB überein, dass wir uns wieder für Großveranstaltungen bewerben sollten. Auch wenn zwei Olympiabewerbungen gescheitert sind."
Werben für mehr Leichtigkeit
Als Sportminister werbe er für mehr Leichtigkeit. Auch im Umgang mit der hart verhandelten Spitzensportreform. Die Ansage des Ministeriums bisher - erst die Umsetzung der Reform und dann mehr Geld. Doch das Projekt hakt, so waren unter anderem Schließungen von einer bestimmten Anzahl von Bundesstützpunkten vereinbart. Seehofer zieht diese Ergebnisse nun in Zweifel.
"Nicht zu verbissen die Geschichten sehen und immer das Junktim herstellen, nur wenn es so viele Stützpunkte sind oder nur wenn es so viele Stützpunkte, dann gibt es auch mehr Geld. Davon halte ich wenig."
Athletenvereinigung nicht als Antipode
Bei der kürzlich gegründeten, unabhängigen Athletenvereinigung möchte Seehofer noch einmal ins Gespräch kommen. Auch diese hatte der DOSB lange zu verhindern versucht. Seehofer begrüßt den unabhängigen Verein, aber er warnt auch.
"Wir sollten es aber partnerschaftlich organisieren mit dem DOSB. Deshalb möchte ich mit beiden reden, mit den Athleten und mit dem DOSB. Eine Athletenvertretung, die sich nur so versteht oder verstehen würden, eine Antipode zum DOSB zu sein, im ständigen Konflikt, das wäre nicht gut."
Horst Seehofer, der neue Sportminister. Beim DOSB hofft man sicher auf eine lange Amtszeit.