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Sportschütze Reitz:
Gegen eine Vermischung von Sport und Politik

Der Sportschütze Christian Reitz fährt zu den Europaspielen nach Weißrussland und hofft auf einen Platz auf dem Podium. Er hält die Veranstaltung für eine „willkommene Generalprobe für Olympia“. Die politische Situation im Gastgeberland versucht er nicht an sich herankommen zulassen.

Christian Reitz im Gespräch mit Matthias Friebe |
Schieà / Hessen - 12.01.2019 / Luftpistole, 1. Bundesliga Nord / SV 1935 Kriftel - SV Falke Dasbach / v.l. Christian Reitz (Kriftel) Sport SV 1935 Kriftel - SV Falke Dasbach *** Shooting Hessen 12 01 2019 Air pistol 1 Bundesliga Nord SV 1935 Kriftel SV Falke Dasbach v l Christian Reitz Kriftel Sport SV 1935 Kriftel SV Falke Dasbach
Sportschütze Christian Reitz freut sich auf die Europaspiele in Weißrussland. (Imago)
Der 32jährige Sportschütze ist Olympiasieger und Weltmeister. Auch bei der Premiere der European Games vor vier Jahren in Aserbaidschan war Reitz erfolgreich. Für ihn sind sie ein wichtiger Wettkampf: "Es sind ja doch schon irgendwo kleine olympische Spiele. Allein vom Flair und vom Drumherum kommt das den Spielen schon recht nah. Das ist im vorolympischen Jahr eine willkommene Generalprobe."
Reitz fährt entspannt nach Minsk. Beim Weltcup-Schießen in München hat er sich jüngst seinen Quotenplatz mit der Schnellfeuerpistole gesichert. "Ich kann die Europaspiele genießen und versuchen, da mein Bestes zu geben und wenn es gut läuft, stehe ich am Ende auf dem Treppchen."
Keine Bauchschmerzen aufgrund der politischen Lage
Die Eröffnungs- und Abschlussfeier der European Games wird der Sportschütze mit seinen Mannschaftskollegen aus Zeitgründen wohl verpassen. "Trotzdem ist es ein besonderes Flair. Allein das Athletendorf, eine riesengroße Mensa, wo sich alle Sportler über den Weg laufen können. Ich werde es versuchen, zu genießen und auch mal bei anderen Sportarten schauen, wenn es zeitlich passt."
Bauchschmerzen aufgrund der politischen Lage im Ausrichterland Weißrussland hat Reitz nicht. "Ich bin da dem Ganzen gegenüber recht neutral. Die Erfahrung hat meistens gezeigt, dass das, was im Vorfeld manchmal gesagt und auch propagiert wird, etwas schlimmer ist, als es dann effektiv vor Ort ist. Ich gucke es mir vor Ort an und dann werde ich mir richtig eine Meinung bilden können."
"Ich versuche es nicht an mich rankommen zu lassen."
Die Lage in Weißrussland hält der Sportschütze für "nicht schön". Er ist aber gegen eine Vermischung von Sport und Politik: "Ich versuche erstmal mich um meinen Wettkampf zu kümmern. Klar, kriegt man solche Sachen dann schon mit. Und, dass das keine schöne Situation ist, ist ja verständlich. Aber ich versuche, die Abgrenzung zu finden und das gar nicht so an mich herankommen zu lassen."
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.