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Sportsponsoring
"Lieber den Vorständen die Gehälter kürzen"

Porsche-Betriebsratsvorsitzender Uwe Hück hat sich vehement gegen Einsparungen des VW-Sportsponsorings beim VfL Wolfsburg ausgesprochen. Außerdem äußerte sich der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende zur aktuellen Flüchtlingskrise in Deutschland.

Uwe Hück im Gespräch mit Astrid Rawohl |
    Porsche-Betriebsratsvorsitzende Uwe Hück
    Porsche-Betriebsratsvorsitzende Uwe Hück (dpa / picture alliance / Marijan Murat)
    Uwe Hück, Betriebsratsvorsitzender und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG, hat sich vehement gegen eine Kürzung des Sportsponsoring-Engagements beim VfL Wolfsburg ausgesprochen. "Wir sollten nicht am falschen Ende sparen. Da sollten wir lieber bei den Vorständen die Gehälter kürzen, da können wir locker den Fußballverein finanzieren", sagte Hück am Samstag im Deutschlandfunk. Der neue Volkswagen-Chef Matthias Müller hatte im Zuge des Abgas-Skandals auch die Investitionen des Konzerns in den Fußball auf den Prüfstand gestellt.
    Hück nahm in dem Gespräch auch Bezug auf die aktuelle Flüchtlingskrise und die Bedeutung für die deutsche Wirtschaft. "Wir sind nur Exportweltmeister geworden, weil wir die gescheitesten Köpfe haben und nicht weil wir die größten Kartoffeln haben." Der Zustrom der Flüchtlinge sei eine große Chance für die deutsche Gesellschaft. "2025 werden wir 6,5 Millionen Menschen weniger haben, die unseren Wohlstand und diesen Sozialstaat erhalten können."

    Bildungsfonds für Jugendliche
    Hück deutete damit die Herausforderungen des anstehenden demografischen Wandels in Deutschlands an. Der Porsche-Betriebsratsvorsitzende brachte deswegen einen Bildungsfonds in Spiel, indem die Konzerne einen kleinen Teil ihrer Gewinne einzahlen, damit alle Jugendliche in Deutschland gute Bildungschancen erhalten können. "Eine Firma wie Porsche hat die Pflicht, einen Teil ihres Reichtums den wir durch diese Gesellschaft erreicht haben, wieder abzugeben. Wir werden das tausendfach wieder bekommen." Integration habe vor allem etwas mit Bildung zu tun, sagte er.
    Die aktuelle Flüchtlingskrise sei nur durch Zusammenarbeit aller Beteiligten zu bewältigen. "Politik, Wirtschaft und Gesellschaft werden das nicht alleine schaffen. Wir von der Wirtschaft werden das Geld haben."
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 1. Mai 2016 nachhören.