Durch das Bundesförderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" stehen bis 2027 insgesamt 476 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsplan des Klima- und Transformationsfonds für die Sanierung von Sportstätten in Deutschland zur Verfügung. Der Schwerpunkt des Programms liegt dabei auf der klimagerechten Sanierung, wobei Sportstätten und insbesondere Schwimmbäder im Fokus stehen.
"Der Sanierungs- und Modernisierungsstau für Sportstätten in Deutschland betrug 2018 mindestens 31 Milliarden Euro", sagte Christian Siegel, Ressortleiter Sportstätten, Umwelt und Nachhaltigkeit beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) im Dlf. "Das verdeutlicht noch einmal den Handlungsdruck", sagte er. Das Förderprogramm reiche aber bei weitem nicht aus, denn der Sanierungsbedarf sei deutlich höher. "Gehen sie davon aus, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist", sagte er.
Energiekosten führen zu steigenden Mitgliedsbeiträgen
"Wir brauchen dringend ein langfristig angelegtes Sportinvestitionsprogramm des Bundes", sagte Siegel. Damit die Vereine mit einem attraktiven Sportangebot neue Mitglieder gewinnen und diese zum lebenslangen Sporttreiben motivieren können. Außerdem würde eine energetische Sanierung helfen, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen.
Er befürwortete in diesem Zusammenhang auch eine Deutsche Olympiabewerbung, um flächendeckend in die deutsche Sportlandschaft zu investieren. "Das kann sicher nicht schaden", sagte er.
Über 30 Prozent der Sportstätten seien über 40 Jahre alt und deswegen zeige sich angesichts der Energiekrise der dringende Sanierungsbedarf. "Ohne eine finanzielle Entlastung müssen die Sportvereine ihre Mitgliedsbeiträge zwangsläufig erhöhen und der Sport droht damit Gefahr zu einem Luxusgut zu werden und weitere Mitglieder zu verlieren", sagte Siegel.