Aufgrund der Corona-Pandemie war gemeinsames Sporttreiben lange gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Darunter haben auch die Sportvereine gelitten, viele haben Mitglieder verloren. Doch nun sinken die Inzidenzen schnell und das Wetter wird immer besser. Die Sportvereine haben somit plötzlich wieder ganz andere Möglichkeiten. "Wir sind gut gewappnet und gehen Schritt für Schritt immer das, was gerade erlaubt ist und bieten dann unsere Sportangebote an", sagte Alexander Kiel im Dlf. "Wir hatten immer den Anspruch, unseren Mitgliedern das zu bieten, was die Gesetze und Regelungen vorsehen."
Kiel ist Vorstandsvorsitzender von Eintracht Dortmund, einem Verein, der vor der Corona-Krise mit rund 7.000 Mitgliedern der größte Sportverein in Westfalen war. Während der Corona-Pandemie hat Eintracht Dortmund jedoch rund 1.000 Mitglieder verloren.
"Alle stehen in den Startlöchern"
Die, die nun wiederkommen "freuen sich riesig", sagte Kiel. Noch herrsche aber eine gewisse Unsicherheit, was nun tatsächlich erlaubt ist und was nicht. In der Geschäftsstelle von Eintracht Dortmund gingen deshalb laut Kiel aktuell viele Anrufe ein. Auch seien geschätzte zehn Prozent der Mitglieder generell noch zögerlich. "Aber wir haben schon das Gefühl, dass alle in den Startlöchern stehen."
Dabei helfe besonders, dass er in der jetzigen Öffnungsphase als Großverein auf festangestellte Mitarbeiter zurückgreifen könne. "Wir müssen hier auch entsprechende Kontrollen durchführen, damit auf unserer Anlage auch alles ordentlich läuft. Und da ist es gut, auf Mitarbeiter zurückgreifen zu können, die auf der Anlage wirklich jeden Stein kennen." Während der Pandemie sei die Größe des Verein dagegen nicht von Vorteil gewesen, so Kiel: "Wir hatten als Großverein mit vereinseigenen Anlagen und festangestellten Mitarbeitern das ganze Jahr über laufende Kosten, obwohl wir monatelang keinen Sport anbieten konnten. Da waren wir sicherlich im Nachteil gegenüber kleineren Vereinen, die kommunale Sportstätten nutzen und nur ehrenamtliche Mitarbeiter haben."
In dieser Zeit habe jedoch das Kurzarbeitergeld geholfen, so Kiel. Dazu seien viele Kosten im Gebäude wie Strom, Wasser und Reinigung nicht angefallen. "Wir haben gespart an allen Ecken, wo wir konnten."
"100 Prozent der Kosten, 70 Prozent der Einnahmen"
Die schwierige Phase komme jedoch erst jetzt. "Wir sind jetzt ganz schnell wieder auf 100 Prozent der Kosten. Wir sind aber gerade mal bei 70 Prozent der Einnahmen, weil viele Mitglieder nicht mehr da sind. Und einige Mitglieder sind noch beitragsfrei oder reduziert, weil sie noch nicht alle Angebote wahrnehmen können."
"Wir rechnen damit, dass wir noch zwölf Monate kämpfen müssen", sagte Kiel. "Falls die Pandemie sich so weiterentwickelt, wie wir uns das alle wünschen."