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Sportverletzungen
Krank im Kopf

Gehirnerschütterungen bei Leistungssportlern können schwerwiegende Folgen haben. Depressionen, Schlafstörungen und Angstzustände können die Folge sein. Jetzt liefert eine neue Studie weitere Belege.

Von Andrea Schültke |
    Der deutsche Fußball-Nationalspieler wird während des WM-Finales 2014 gegen Argentinien vom Platz geführt, nachdem er eine Gehirnerschütterung erlitten hatte.
    Der deutsche Fußball-Nationalspieler wird während des WM-Finales 2014 gegen Argentinien vom Platz geführt, nachdem er eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. (dpa/picture alliance/Chema Moya)
    Depressionen, Schlafstörungen, Angstzustände - schon vier oder fünf Kopfverletzungen während der Karriere erhöhen das Risiko um 50 Prozent, nach der karriere daran zu erkranken. So das Ergebnis einer Studie der internationalen Fußballspieler-Gewerkschaft FIFPro.
    576 Ex-Fußball-, Eishockey- und Rugbyspieler befragt
    Dafür hatte ein Medizinerteam Daten aus einer Befragung von 576 frühere Fußball-, Eishockey- und Rugbyspieler aus acht Nationen ausgewertet. Alle Sportler waren unter 50 Jahre alt. Verbände, Klubs und Spielergewerkschaften müssten wachsam sein, wenn es um die mentale Verfassung der Spieler gehe - auch nach deren Karriereende, so FIFPro-Chefmediziner Vincent Gouttebarge.
    Szene aus einem American Football-Spiel  zwischen den Detroit Lions und den Dallas Cowboys.
    American Footballer sind besonders oft von schweren Kopfverletzungen betroffen. (picture alliance / dpa - Larry W. Smith)
    Ein weiteres Ergebnis seiner Untersuchung: Sportler mit sechs oder mehr Gehirnerschütterungen haben sogar ein zwei- bis fünfmal so hohes Risiko, psychische Probleme zu bekommen. Eine Studie der Universität Boston war zuletzt ebenfalls zu bestürzenden Resultaten gekommen: Bei 110 von 111 Gehirnen von verstorbenen ehemaligen Footballspielern der Profiliga NFL wurde das Nervenleiden CTE festgestellt. Es wird vermutet, dass die Krankheit durch wiederholte Zusammenstöße mit dem Kopf und Gehirnerschütterungen verursacht wird.