Das Landeskriminalamt schrieb den 22-jährigen Syrer bundesweit öffentlich zur Fahndung aus. Er sei mit einem schwarzen Kapuzenpullover mit auffälligem Druck bekleidet. LKA-Sprecher Tom Bernhardt sagte: "Wir wollen ihn so schnell wie möglich finden."
Was die Anschlagsvorbereitungen angehe, so sei bisher unklar, "wo, wann, wie und warum" eine Tat geplant worden sei. Bei der Anti-Terror-Razzia hatte die Polizei Hunderte Gramm hochexplosiven Sprengstoff in der Wohnung gefunden, in der sich der Verdächtige aufgehalten hatte. Das gefundene Material wurde am Abend in einer eigens ausgehobenen Erdgrube von Spezialisten gesprengt und verbrannt. Eine heftige Druckwelle war noch in größerer Entfernung zu spüren.
Im Zuge des Einsatzes wurden am Samstag 80 Personen aus dem Umfeld evakuiert, wie Tom Bernhardt, Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA), sagte. Weitere sechs Wohnungen mussten nach dem Auffinden des Sprengstoffs geräumt werden.
Noch sei unklar, ob der Gesuchte als Flüchtling nach Deutschland gekommen sei. Beim Verfassungsschutz hätten jedoch "Erkenntnisse" zu ihm vorgelegen.
Nach Angaben des Sprechers hatte das LKA einen Hinweis vom Verfassungsschutz erhalten. Daraufhin durchsuchten Polizisten stundenlang ein Wohngebiet in Chemnitz. Das Viertel "Fritz Heckert" mit zahlreichen Plattenbauten wurde bei dem Großeinsatz abgesperrt und die Häuser teilweise geräumt. Gegen 13 Uhr sprengten Spezialkräfte die Tür einer Wohnung, die Räume waren leer.
Drei Personen wurden festgenommen
Am Samstagnachmittag bestätigte die Polizei die Festnahme von drei syrischen Bekannte des Mannes als mögliche Komplizen.
Am Chemnitzer Hauptbahnhof wurde mit einem Spezialroboter ein Koffer untersucht, den zwei der Festgenommenen bei sich hatten. Der Bahnhof wurde teilweise für Reisende gesperrt. Der Verdacht auf Sprengstoff bestätigte sich aber nicht.
(sima/jasi/fwa)