Beim Spring-Magazin arbeiten ausschließlich Frauen – und zwar aus der gleichnamigen Hamburger Künstlerinnengruppe, einem Netzwerk für Zeichnerinnen in Deutschland. Einmal im Jahr gestalten sie ein Themenheft mit Arbeiten aus den Bereichen Comic, Illustration und freie Zeichnung. Nummer 15 erscheint Mittwoch und dreht sich um "die Arbeit".
Auch Illustratorin Katrin Stangl hat eine Geschichte beigesteuert. Frei nach den Brüdern Grimm erzählt sie vom faulen Mädchen, das nicht spinnen will, den Königssohn aber nur heiraten darf, wenn es fleißig ist.
Faulsein als Lebensmotto
Weil sich im richtigen Leben alles um Fleiß und Leistung drehe, habe ihr die Idee vom faulen Mädchen, das mit Glück durchs Leben kommt, gefallen, sagte Stangl im Deutschlandfunk. Es sei ein unmoralisches Märchen, bei dem auch die Vorstellung vom bedingungslosen Grundeinkommen und die Frage, ob man damit aufhören würde zu arbeiten, eine Rolle spiele.
In einigen Geschichten im Springmagazin wird auch die Arbeit der Zeichnerinnen thematisiert. Dass ihre Arbeit oft nicht als Handwerk, sondern als Hobby betrachtet werde, bei dem man sich am Schreibtisch vergnüge, ärgere sie, so Stangl.
Spring sei ein unkommerzielles Projekt, an dem die Beteiligten nichts verdienten, aber ohne Druck des Verlags Themen und Gestaltungsweisen ausprobieren könnten.