Köln. WDR Funkhaus. Großer Sendesaal. Auf der Bühne das WDR Rundfunkorchester bei den Proben. Conrad van Alphen dirigiert aus der Partitur des Soundtracks für den Kurzfilm "5 Meter 80".
"Ein 3D-Film. Giraffen stehen als Kunstspringer auf einem olympischen Sprungbrett."
Olivier Militon. Komponist. Gewinner des Europäischen Talente-Wettbewerbes 2011.
Der Preis: eine Zusammenarbeit mit dem WDR Rundfunkorchester; im Rahmen der aktuellen SoundTrack Cologne, des europäischen Forums für Medienmusik.
Ein Festival für den Ton im Film. Heißt es nicht, dass die beste Filmmusik diejenige sei, die nicht wahrgenommen wird?
"Wir müssen eine Balance finden. Der Komponist hat dem Film zu dienen. Aber seine Musik sollte gehört werden."
Wie Filmmusik gehört wird, bestimmt die Technik. Das Publikum sitzt im Lichtspieltheater, im Wohnzimmer, in der U-Bahn. Sieht bewegte Bilder auf der Leinwand, auf dem Monitor, dem Smartphone. Hört Klänge, Geräusche, Dialoge. Über Kopfhörer, per Lautsprecher. Tonmontagen, auf verschiedene Kanäle verteilt. Das ist Kino von heute. Die Zukunftsmusik kommt aus anderen Quellen:
"Dass wir auch die Möglichkeit haben, Schallquellen zu bewegen, Interaktivität mit in die Szene hineinzubringen."
Christoph Pörschmann. Professor für Technische Akustik. Fachhochschule Köln.
"Wir haben ja jetzt die Möglichkeit, die Schallquellen zu bewegen, zu verändern. Sie können sich im Raum drehen. Prinzipiell wäre auch eine Bewegung der Person im Raum möglich, dass man um eine Schallquelle herumgeht."
Kein gerichteter Klang aus einem Kanal. Erst im Moment des Hörens wird das auditive Ereignis berechnet, das heißt gerendert. Die Szene findet im Raum statt, nicht mehr zwischen zwei oder sechs Kanälen. Die Schallquellen können beliebig bewegt werden. Das Publikum taucht per Gehör in eine 3D-Welt und interagiert.
"Und das ist eine Möglichkeit eben für Filmton, wo es bei der "Soundtrack Cologne" eben darum gehen wird, ganz andere Techniken zu verwenden, um den Filmton eben zu designen und damit auch was vorzusehen, was in einem Film noch komplett fehlt, auch eine Interaktivität."
Ist das nicht ein alter Wunsch, der die Kunst stets begleitet? Dass die Betrachtenden zu Handelnden werden? Geräusche, Töne, Stimmen lagern in Programmbibliotheken, die die Spieler beliebig aktivieren. Den Spielsituationen passt sich die Musik an. Kleinteilige Kompositionen, die sich einem Mosaik gleich beliebig kombinieren lassen.
"Das ist ein bisschen auch die Kunst beim Erstellen von Videospielemusik, dass man eben die Musik aufteilt, in verschiedenen Passagen, die entsprechend zu den einzelnen Spielabläufen eben passend ist."
Chris Hülsbeck. Videospielekomponist. Soundmagier.
"Der Begriff Soundmagier kommt ja wirklich noch aus den Anfängen meiner Karriere, wo ich halt wirklich ganz verrückte Sachen mit diesem Commodore 64 gemacht habe."
Maschinenmusik, die transformiert wird: von der Konsole ins Konzert der "Soundtrack Cologne".
Der Kongress bietet eine Plattform für Grenzgänge: zwischen Film und Videospiel, zwischen Maschinenmusik und physischem Orchester, zwischen Kunst, Unterhaltung und Technologie. Es geht um tonale Visionen, um das große Kino zwischen Gehör und Gehirn.
"Es ist ein magischer Moment, wenn ich einen Film sehe und den Klang höre. Das bringt mich weg. Ich bin nicht mehr da, ich bin auf der Leinwand."
Mehr zum Thema:
Die "Soundtrack Cologne" findet vom 15. bis 18. November in Köln an verschiedenen Veranstaltungsorten statt.
Eröffnung
Opening CineCologne
Donnerstag, 15. November
19 Uhr
Gloria Theater, Apostelnstraße 11, Köln
Beyond 5.1
Vortrag über Tongestaltung
Christoph Pörschmann
Samstag, 17. November 12
10 Uhr
Tanzschule Schulerecki
Apostelnstraße 14
East meets West
Videospielekonzert
U. a. mit Stücken von Chris Hülsbeck
Klavier: Benyamin Nuss
WDR Rundfunkorchester
Leitung: Wayne Marshal
WDR Funkhaus
Wallrafplatz, Köln
Freitag, 16. November
17 Uhr
"Ein 3D-Film. Giraffen stehen als Kunstspringer auf einem olympischen Sprungbrett."
Olivier Militon. Komponist. Gewinner des Europäischen Talente-Wettbewerbes 2011.
Der Preis: eine Zusammenarbeit mit dem WDR Rundfunkorchester; im Rahmen der aktuellen SoundTrack Cologne, des europäischen Forums für Medienmusik.
Ein Festival für den Ton im Film. Heißt es nicht, dass die beste Filmmusik diejenige sei, die nicht wahrgenommen wird?
"Wir müssen eine Balance finden. Der Komponist hat dem Film zu dienen. Aber seine Musik sollte gehört werden."
Wie Filmmusik gehört wird, bestimmt die Technik. Das Publikum sitzt im Lichtspieltheater, im Wohnzimmer, in der U-Bahn. Sieht bewegte Bilder auf der Leinwand, auf dem Monitor, dem Smartphone. Hört Klänge, Geräusche, Dialoge. Über Kopfhörer, per Lautsprecher. Tonmontagen, auf verschiedene Kanäle verteilt. Das ist Kino von heute. Die Zukunftsmusik kommt aus anderen Quellen:
"Dass wir auch die Möglichkeit haben, Schallquellen zu bewegen, Interaktivität mit in die Szene hineinzubringen."
Christoph Pörschmann. Professor für Technische Akustik. Fachhochschule Köln.
"Wir haben ja jetzt die Möglichkeit, die Schallquellen zu bewegen, zu verändern. Sie können sich im Raum drehen. Prinzipiell wäre auch eine Bewegung der Person im Raum möglich, dass man um eine Schallquelle herumgeht."
Kein gerichteter Klang aus einem Kanal. Erst im Moment des Hörens wird das auditive Ereignis berechnet, das heißt gerendert. Die Szene findet im Raum statt, nicht mehr zwischen zwei oder sechs Kanälen. Die Schallquellen können beliebig bewegt werden. Das Publikum taucht per Gehör in eine 3D-Welt und interagiert.
"Und das ist eine Möglichkeit eben für Filmton, wo es bei der "Soundtrack Cologne" eben darum gehen wird, ganz andere Techniken zu verwenden, um den Filmton eben zu designen und damit auch was vorzusehen, was in einem Film noch komplett fehlt, auch eine Interaktivität."
Ist das nicht ein alter Wunsch, der die Kunst stets begleitet? Dass die Betrachtenden zu Handelnden werden? Geräusche, Töne, Stimmen lagern in Programmbibliotheken, die die Spieler beliebig aktivieren. Den Spielsituationen passt sich die Musik an. Kleinteilige Kompositionen, die sich einem Mosaik gleich beliebig kombinieren lassen.
"Das ist ein bisschen auch die Kunst beim Erstellen von Videospielemusik, dass man eben die Musik aufteilt, in verschiedenen Passagen, die entsprechend zu den einzelnen Spielabläufen eben passend ist."
Chris Hülsbeck. Videospielekomponist. Soundmagier.
"Der Begriff Soundmagier kommt ja wirklich noch aus den Anfängen meiner Karriere, wo ich halt wirklich ganz verrückte Sachen mit diesem Commodore 64 gemacht habe."
Maschinenmusik, die transformiert wird: von der Konsole ins Konzert der "Soundtrack Cologne".
Der Kongress bietet eine Plattform für Grenzgänge: zwischen Film und Videospiel, zwischen Maschinenmusik und physischem Orchester, zwischen Kunst, Unterhaltung und Technologie. Es geht um tonale Visionen, um das große Kino zwischen Gehör und Gehirn.
"Es ist ein magischer Moment, wenn ich einen Film sehe und den Klang höre. Das bringt mich weg. Ich bin nicht mehr da, ich bin auf der Leinwand."
Die "Soundtrack Cologne" findet vom 15. bis 18. November in Köln an verschiedenen Veranstaltungsorten statt.
Eröffnung
Opening CineCologne
Donnerstag, 15. November
19 Uhr
Gloria Theater, Apostelnstraße 11, Köln
Beyond 5.1
Vortrag über Tongestaltung
Christoph Pörschmann
Samstag, 17. November 12
10 Uhr
Tanzschule Schulerecki
Apostelnstraße 14
East meets West
Videospielekonzert
U. a. mit Stücken von Chris Hülsbeck
Klavier: Benyamin Nuss
WDR Rundfunkorchester
Leitung: Wayne Marshal
WDR Funkhaus
Wallrafplatz, Köln
Freitag, 16. November
17 Uhr