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Srebrenica-Massaker
Sieben Verdächtige festgenommen

In Serbien haben die Behörden erstmals Verdächtige ausfindig gemacht, die im Zusammenhang mit dem Srebrenica-Massaker stehen sollen. Wie die für Kriegsverbrechen zuständige Staatsanwaltschaft in Belgrad mitteilte, wurden insgesamt sieben Männer verhaftet. Nach Weiteren werde derzeit gefahndet.

    Eine alte Frau küsst Blumen an einem Konvoi in Sarajevo, mit dem die 175 neu identifizierten Leichen des Srebrenica-Massakers von 1995 transportiert werden.
    Das Srebrenica-Massaker im Jahr 1995 gilt als das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. (imago / Xinhua)
    Bei den verhafteten Männern soll es sich um ehemalige Polizisten einer serbischen Spezialeinheit handeln, die während des Bosnien-Krieges im Einsatz war. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung vor.
    Serbien treibt Aufklärung voran
    In der UNO-Schutzzone Srebrenica waren im Jahr 1995 etwa 8.000 bosnischen Muslime getötet worden. Serbien geht nun erstmals einen Schritt in Richtung Aufklärung des Massakers, an dem auch reguläre serbische Einheiten beteiligt gewesen sein sollen.
    Schlagzeilen haben bisher vor allem die Festnahmen von Ratko Mladic und Radovan Karadzic gemacht, die sich vor dem UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verantworten müssen. Nun gehen die serbischen Ermittler erstmals gegen diejenigen vor, die an einer Tat unmittelbar beteiligt waren.
    (sts/tj)