"Nehmen wir eine zweite Bundesligamannschaft im Volleyball, eine zweite Bundesligamannschaft im Handball der Frauen. Die müssen einfach jetzt eine Unterstützung kriegen, sonst sind sie in wenigen Wochen weg." Frank Steffel ist Obmann der CDU/CSU-Fraktion im Sportausschuss des Deutschen Bundestags und gleichzeitig Präsident des Handballbundesligisten Füchse Berlin. Im Dlf-Interview hat er sich für staatliche Hilfen für Sportvereine ausgesprochen. Seine Pläne betreffen vor allem Sportvereine, die im Zuge der Corona-Krise ausbleibenden Zuschauereinnahmen haben und so in finanzielle Nöte geraten sind.
Pauschalbetrag für ausbleibende Einnahmen
Steffel betont, dass den Vereinen vor allem die fehlenden Einnahmen aus den Spieltagen fehle. Da sei es egal, ob es sich um Handball, Basketball oder Volleyball handle. Deswegen schlägt der CDU-Politiker vor, die Vereine, die unter mangelnden Zuschauereinnahmen leiden, mit einem Pauschalbetrag zu entschädigen. Gedeckelt werden soll die Zahlung bei 25.000€ pro Veranstaltung. Steffel rechnet vor: Bei einem Eintrittspreis von 5€ und einer Zuschauerzahl von 500€ bekäme ein Verein 2500€ pro Heimspiel. Sollten während der Corona-Zeit insgesamt 5 Heimspiele ausfallen, würde der entsprechende Verein mit 12.500€ unterstützt.
"Eine Bereicherung ist ausgeschlossen"
Obwohl der Beitrag pauschal gezahlt werden solle: Steffel macht deutlich, dass sich der Steuerzahler keine Sorgen machen müsse, dass sich die Vereine die Taschen vollmachen würden. Die Zuschauereinnahmen seien nur ein Bruchteil dessen, was ein funktionierender Verein an einem Heimspieltag einnehmen würde. Verdienen würde an den staatlichen Zuwendungen niemand. Außerdem müsse schnell gehandelt werden, denn es sei mitten in der Saison und das Geld aus den Zuschauereinnahmen falle jetzt weg. Da könne man nicht erst monatelang prüfen. Frank Steffel sagte, es könne nicht sein, dass man allen kleinen und mittleren Betrieben in Deutschland helfe, nur den Sportvereinen nicht. Dabei gehe es gerade nicht um gut verdienende Fußball-Bundesligisten, sondern um den Breiten- und Amateursport.