80 Jahre nach D-Day
Gedenkfeiern in Normandie - Britischer König Charles III. erinnert an Veteranen

80 Jahre nach der Landung der Alliierten wird in der Normandie mit Gedenkfeiern an die großangelegte Militäraktion erinnert. Die Hauptzeremonie mit zahlreichen Staats- und Regierungschefs findet am Landungsstrand der US-Soldaten, Omaha Beach, statt.

    Der britische König Charles III. spricht während einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie an einem Rednerpult und trägt beige-farbende Uniform.
    Der britische König Charles hielt eine Rede am 80. Jahrestag des D-Day in Ver-sur-Mer. (Ludovic Marin/Pool AFP/AP/dpa)
    Erwartet werden in Frankreich außer dem US-amerikanischen Präsidenten Biden auch Bundeskanzler Scholz und der ukrainische Präsident Selenskyj.
    Großbritanniens König Charles III. sagte in einer Ansprache in Ver-sur-Mer, die Nationen müssten zusammenstehen, um sich der Tyrannei zu widersetzen. Die damalige Generation habe dies getan. An die Veteranen gerichtet sagte der König, man habe immer weniger Gelegenheit, aus erster Hand von deren Erlebnissen zu lernen. Es gebe die immerwährende Verpflichtung, daran zu erinnern, was sie erreicht hätten. Anschließend legte der britische König ein Blumengebinde zu Ehren der getöteten britischen Soldaten nieder.
    In dem Ort Courseulles-sur-Mer gedachte der kanadische Premierminister Trudeau der getöteten kanadischen Soldaten.
    Der sogenannte D-Day am 6. Juni 1944 leitete den Sieg der Alliierten gegen Deutschland im Zweiten Weltkrieg ein. Damals landeten mehr als 156.000 Soldaten der Alliierten per Schiff und mit Fallschirmen in der Normandie. Die Deutschen hatten im betroffenen Küstenabschnitt nur etwa 50.000 Infanteristen und wenige Flugzeuge zur Verfügung. Schauplatz der Landung waren fünf besonders flache und breite Strände. Die Alliierten gaben ihnen die Codenamen Utah und Omaha (USA), Gold und Sword (Großbritannien) und Juno (Großbritannien und Kanada).

    Viele Tote am D-Day und danach

    Am Abend des D-Days waren mehr als 10.000 alliierte Soldaten tot, verletzt oder gefangen. Auf deutscher Seite wird die Zahl der Toten, Verletzten und Gefangenen auf zwischen 4.000 und 9.000 geschätzt. In den folgenden Wochen verloren noch zehntausende weitere Soldaten und Zivilisten in der Region ihr Leben.
    Der Militärhistoriker Sönke Neitzel von der Universität Potsdam sagte im Deutschlandfunk, die Deutschen hätten damals nicht gewusst, wo die Alliierten landen würden. Insofern sei die Operation eine Überraschung gewesen. Neitzel betonte, der Krieg sei politisch, militärisch und wirtschaftlich aber schon lange vorher entschieden gewesen. Dennoch hätten die Alliierten diesen noch gewinnen müssen. Dabei sei die Landung in der Normandie eine wichtige Wegmarke gewesen.

    Weitere Informationen

    D-Day - Andere Länder, anderes Gedenken
    Kalenderblatt - Landung der Alliierten in der Normandie
    Diese Nachricht wurde am 06.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.