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Staatsakt in Ascoli Piceno
Italien nimmt Abschied von Erdbebenopfern

Mit einem Staatsakt hat Italien die Opfer des schweren Erdbebens in der Region Latium geehrt. Die Zeremonie fand in einer Sporthalle der Stadt Ascoli Piceno in der Provinz Rieti statt. Neben vielen Angehörigen nahmen auch Präsident Sergio Mattarella und Regierungschef Matteo Renzi an der Trauerfeier teil.

    Mit einem bewegenden Staatsakt hat Italien der Opfer des verheerenden Erdbebens gedacht. Zu sehen sind Angehörige und die Särge von 35 Opfern in einer Sporthalle in der Stadt Ascoli Piceno.
    Mit einem bewegenden Staatsakt hat Italien in Ascoli Piceno der Opfer des verheerenden Erdbebens gedacht. (dpa / ANSA)
    35 mit Blumen geschmückte Särge waren in den "Pallazzetto dello Sport" von Ascoli Piceno gebracht worden. Renzi zeigte sich vor der Trauerfeier tief bewegt und drückte zahlreichen Angehörigen sein Mitgefühl aus. Viele verfolgten die Messe weinend und in enger Umarmung. Der Bischof von Ascoli Piceno, Giovanni D'Ercole, sprach ihnen Mut zu. "Habt keine Angst, euer Leid hinauszurufen. Zusammen werden wir unsere Häuser und Kirchen wieder aufbauen."
    Trauernde Menschen sitzen mit gesenkten Köpfen vor Särgen.
    Angehörige trauern in der Sporthalle von Ascoli Piceno um die Opfer des Erdbebens. (dpa / Cristiano Chiodi)
    Am Vormittag hatte Staatspräsident Sergio Mattarella die vom Erdbeben zerstörten Gebiete in der Region Latium besucht. Er reiste per Hubschrauber an, weil die Zufahrtsstraßen in die gebirgige Region bis auf Weiteres unpassierbar sind. In Amatrice dankte Mattarella den Einsatzkräften, die seit Mittwoch unter den Trümmern der zusammengestürzten Häuser nach Verschütteten suchen. Vom zerstörten Zentrum des einst malerischen Ortes konnte er sich nur aus der Ferne ein Bild machen. Die Altstadt von Amatrice ist gesperrt, weil weitere Häuser einzustürzen drohen.
    Neue Nachbeben bis zur Stärke 4
    Auch in der vergangenen Nacht kam es in der Region wieder zu Nachbeben - unter ihnen auch eines mit der Stärke vier. Italienische Behörden haben Satellitenbilder auswerten lassen. Demnach hat sich der Boden unter der Gemeinde Accumoli seit Mittwoch um 20 Zentimeter abgesenkt.
    Die Staatsanwaltschaft untersucht, ob in Accumoli, Amatrice und anderen Orten der Provinz Rieti gegen Bauvorschriften verstoßen wurde. Einer der Ermittler sagte der Zeitung "La Repubblica", die Ereignisse könnten nicht nur als Unglück gesehen werden. Einige Häuser seien "mit mehr Sand als Zement" gebaut worden. Bei dem schweren Erdbeben am Mittwoch in Mittelitalien kamen mindestens 290 Menschen ums Leben.
    (rm/am)