Anschlag von München
Bundesanwaltschaft übernimmt die Ermittlungen

Nach dem Anschlag auf Demonstranten in München hat die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärte dies mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.

    München: Gabriele Tilmann (l-r), Leitende Oberstaatsanwältin, Guido Limmer, Polizeivizepräsident, Christian Huber, Polizeivizepräsident und Thomas Schelshorn geben eine Pressekonferenz.
    Die Staatsanwaltschaft München äußert sich zu dem Anschlag auf die Verdi-Demonstranten. (Jason Tschepljakow / dpa / Jason Tschepljakow)
    Zuvor hatte ein Ermittlungsrichter Untersuchungshaft gegen den Fahrer des Wagens angeordnet. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft München mit. Die Ermittler gehen von einem islamistischen Tatmotiv aus. Dies lasse sich aus Aussagen des Festgenommenen bei der Befragung schließen, hieß es. Der 24-jährige Asylbewerber aus Afghanistan habe außerdem zugegeben, mit dem Auto bewusst in die Gewerkschafts-Kundgebung gefahren zu sein. Nach Angaben der Polizei wurden bei dem Angriff mindestens 36 Menschen verletzt. Zwei von ihnen lebensgefährlich, darunter auch ein Kind.
    Der Mann war legal in Deutschland, obwohl sein Asylantrag abgewiesen worden war. Die Stadt München hatte ihm eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis ausgestellt.

    Koordinationsrat der Muslime: "Gewalt und Terror mit unseren Werten unvereinbar"

    Der Koordinationsrat der Muslime verurteilte die Tat aufs Schärfste. Sein Sprecher El Kaada sagte in Köln, Gewalt und Terror sind mit unseren Werten unvereinbar. Gerade in Zeiten wie diesen sei es entscheidend, als Gesellschaft geschlossen zusammenzustehen und sich nicht von Angst oder Spaltung bestimmen zu lassen.
    Dem Koordinationsrat der Muslime gehören der Islamrat, der Zentralrat der Muslime, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion DITIB, die Union der Islamisch Albanischen Zentren in Deutschland sowie der Zentralrat der Marokkaner in Deutschland an.
    Diese Nachricht wurde am 14.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.