Archiv

Stadtarchiv-Einsturz
Die "Drei Affen" von Köln?

Vor genau fünf Jahren stürzte in Köln das Historische Stadtarchiv ein, zwei Menschen starben damals. Bis heute kritisieren viele, dass das Unglück nicht ausreichend aufgearbeitet wurde und sich die Verantwortlichen vor Konsequenzen drücken.

Von Barbara Schmidt-Mattern |
    Mit einer Kranzniederlegung und einem Gottesdienst erinnerte die Stadt Köln am Morgen an den Einsturz des Historischen Stadtarchivs. Am Aschermittwoch findet in der Kirche St. Georg ein Gedenkgottesdienst statt.
    Das Kölner Stadtarchiv, das als größtes kommunales Archiv nördlich der Alpen galt, war am 3. März 2009 eingestürzt. Bei dem Unglück starben zwei Menschen, 36 Anwohner verloren ihre Wohnungen. Der Sachschaden wird auf etwa eine Milliarde Euro beziffert. Als Unglücksursache gelten Bauarbeiten an einer U-Bahnstrecke. Etwa 95 Prozent der Bestände, die zum Unglückszeitpunkt in dem Archiv lagerten, konnten geborgen werden. Ihre Restaurierung dauert bis zu 40 Jahre.
    Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen 106 Menschen, die im Verdacht stehen, den Einsturz des Archivgebäudes verursacht oder mitverursacht zu haben. Es handelt sich um Verantwortliche der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), der am U-Bahn-Bau beteiligten Baufirmen und ihrer Subunternehmen. Fehlstellen in einer Stützwand werden als Einsturzursache des nahe gelegenen Stadtarchivs in der Severinstraße vermutet.