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Stadtwerke Wuppertal
Wenn Mitarbeiter ihr Großraumbüro gestalten

Verrückbare Sofas, viele Pflanzen, bunte Farben: So haben sich Angestellte der Wuppertaler Stadtwerke ihr Großraumbüro eingerichtet - gemeinsam. Seit etwa einem halben Jahr arbeiten sie an ihren neu gestalteten Plätzen und fühlen sich wohl - auch dank einer klugen Steuerung des Lärmpegels.

Von Klaudia Deus |
    Eine Frau sitzt an einem aufgeräumten Schreibtisch (Illustration).
    Pflanzen können die Atmosphäre im Großraumbüro verbessern (imago stock&people)
    "Ich glaub, das ist nen bisschen arg nah, wenn man hier so sitzt - muss ein bisschen mehr nach hinten vielleicht - ja auf jeden Fall."
    Die Sachbearbeiterinnen Daniela Franke und Katrin Emmert probieren ihre neuen Sofas aus. Sie sind knallrot, super modern und die Rücklehnen funktionieren wie Raumteiler: mannshoch - zudem sind diese Modulsofas extrem flexibel. Ruck zuck können sie von einer Ecke in die nächste geschoben werden.
    Viel Pflanzen
    "Mich in so ein Sofa zu setzen - das macht einfach Spaß", findet Katrin Emmert. Sie hat sich besonders um den Umzug und die Neuerungen gekümmert. Alles im neuen Großraumbüro ist hell, transparent und schön bunt - Sofas, Wände, Büromöbel. Außerdem gibt sehr viel Grün - das war den Mitarbeitern wichtig, sagt Daniela Franke.
    "Auf jeden Fall, da wurde viel Wert drauf gelegt. Dass Pflanzen die Arbeitsatmosphäre verbessern. Und da vorne - ich weiß nicht, ob Sie das schon gesehen haben: Das Bild ist aus Moos, das ist echtes Moos. Das ist auch grün und muss nicht gegossen werden. Und so versuchen wir hier auch Dinge rein zu bringen, anders als man es sonst kennt."
    Ausreichend Rückzugsräume
    Dazu gehören auch akustische und optische Signalsysteme. Wird es zu laut, erscheint ein rotes Licht. Zudem gibt es verschiedene Arten von Schallisolierung. Besonders wichtig sind die Rückzugsräume. Elemente, die Schutz und Privatsphäre vermitteln - wie das Spezialsofa - und eine Art Telefonzelle. Hier kann Katrin Emmert ungestört und hinter Glas sprechen.
    "Für mich ist schön, dass ich nicht nur an meinem Schreibtisch sitzen kann, sondern die Möglichkeit habe, mich einfach mal zurückzuziehen. Einfach mal die Perspektive zu wechseln."
    Diese Rückzugsräume hätten den Kollegen die Ängste genommen, sagt Katrin Emmert.
    Bessere Kommunikation
    Im neuen Open Space Büro gibt es auch eine andere Gesprächskultur. Der Chef ist leichter erreichbar, denn Peter Stellmacher hat seinen Schreibtisch ebenfalls im Großraumbüro Wenn das Lämpchen an seinem Bildschirm grün leuchtet, darf man ihn stören. Auch für ihn ein Vorteil. So gibt es keine Zettelwirtschaft mehr.
    "Früher hatte ich immer so gelbe Zettel am Schreibtisch kleben. Die musste ich irgendwann abarbeiten. Hier entstehen diese Zettel nicht, weil man hier diese Quickie-Kommunikation einfach anders wahrnimmt. Man macht das auf dem Weg zur Küche, auf dem Weg zur Kaffeemaschine, auf dem Weg zum Konferenzraum."
    Und auch die Steuerung des Lärmpegels durch das optische Warnsignal hat sich aus Sicht der Mitarbeiter bewährt.
    "Grün ist auf einem Level, wo wir ruhig sind - und wenn wir jetzt lauter werden, dann wird's orange. Und wenn wir auf den Tisch hauen, dann wird's rot."
    "Ich finde, es funktioniert gut."
    "Ich finde auch. Gerade beim Telefonieren oder so funktioniert es gut."
    Verstellbare Möbel
    Auch die jetzt gefundene Aufteilung der Büromöbel muss nicht für alle Ewigkeit bestehen bleiben. Mitarbeiter können die Möbel, ihre Module , jederzeit verstellen.
    "Okay, diese Schreibtischtypen brauchen wir. Hier muss ein Modul, hier muss ein Stehtisch hin."
    So wollen die Wuppertaler Stadtwerke sicherstellen, dass alle 1.500 Mitarbeiter sich in den neuen Großraumbüros wohl fühlen.