Öffentlicher Dienst
Städte- und Gemeindebund sieht Daseinsvorsorge wegen Personalmangels gefährdet - mehr KI und flexible Arbeitszeitmodelle als Lösungsansatz

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) warnt vor den Folgen des Personalmangels im öffentlichen Dienst. Insbesondere die Arbeit der Kommunen werde massiv beeinträchtigt - das könne die Daseinsvorsorge an den Rand des Zusammenbruchs bringen, sagte Hauptgeschäftsführer Berghegger der Funke Mediengruppe. Er verlangte ein schnelles und entschlossenes Gegensteuern.

    Das Foto zeigt André Berghegger, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.
    André Berghegger, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. (IMAGO / Marten Ronneburg)
    Nach Bergheggers Angaben werden in den kommenden zehn Jahren etwa 500.000 der rund 1,65 Millionen Beschäftigten der Kommunen in den Ruhestand gehen. Schon jetzt seien mehr als 100.000 Stellen unbesetzt. "Wenn wir nicht schnell und entschieden gegensteuern, wird dies gravierende Folgen für die Bürgerinnen und Bürger und den Standort Deutschland insgesamt haben." Der DStGB-Hauptgeschäftsführer sprach von einem "schleichenden Blackout".

    Digitale Lösungen und flexible Arbeitszeitmodelle

    Einen Lösungsansatz sieht Berghegger im verstärkten Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Er kritisierte, dass die Politik diesbezüglich immer noch Vorbehalte habe. "Wenn Digitalisierung in Deutschland weiterhin im Schneckentempo umgesetzt wird, verspielen wir mutwillig unsere Zukunftschancen."
    Die Politik dürfe Beschäftigung nicht mehr aus der Perspektive des vergangenen Jahrhunderts denken, mahnte der Hauptgeschäftsführer. Berghegger plädierte daher für flexible Arbeitszeitmodelle und eine Neuorganisation der Aufgaben, um den öffentlichen Dienst attraktiv zu halten.
    Diese Nachricht wurde am 25.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.