Jahreswechsel
Städte wollen beim Silvester-Feuerwerk mehr selbst regeln

Die Städte wünschen sich mehr Befugnisse beim Silvester-Feuerwerk. Sie wollen nach eigenem Ermessen entscheiden können, ob und in welchem Rahmen sie privates Feuerwerk zum Jahreswechsel zulassen.

    Feuerwerk zum Jahreswechsel steigt während der Silvester-Feier hinter dem Brandenburger Tor auf.
    Silvester in Berlin (Archivbild). (dpa / Sebastian Gollnow)
    Eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes ergab, dass etwa Bremen, Hannover, Mainz, München und Stuttgart eigene Entscheidungen treffen möchten. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Dedy, kritisierte in dem Zusammenhang die bisherige Regelung. Seit Jahren werde eine Änderung der Sprengstoffverordnung im Bund diskutiert, passiert sei aber nichts. Bislang müsse für Einschränkungen eine besondere Gefahrenlage oder eine außergewöhnliche bauliche Situation gegeben sein, betonte Dedy.

    Böllern in der Nähe von Krankenhäusern schon jetzt verboten

    Die Verordnung zum Sprengstoffgesetz sieht vor, dass bundesweit an Silvester und Neujahr Kleinfeuerwerk von jedem Menschen ab 18 Jahren abgebrannt werden darf. In unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen ist Böllern aber grundsätzlich verboten.
    Zahlreiche deutsche Großstädte haben bereits zum bevorstehenden Jahreswechsel zeitlich begrenzte Verbote an neuralgischen Punkten erlassen. So gilt zum Beispiel in Köln für große Bereiche der Innenstadt ein Böllerverbot, rund um den Dom dürfen die Feiernden auch keine Feuerwerkskörper dabeihaben. In Berlin wird es laut Polizei voraussichtlich drei Pyro-Verbotszonen geben: Auf dem Alexanderplatz, im Steinmetzkiez in Schöneberg und rund um die Sonnenallee in Neukölln. Auch Städte mit historischen Altstädten wie Limburg, Lüneburg, Marburg und Regensburg gehen auf Nummer sicher.

    "Feuerwerk so beliebt wie nie"

    Die Menge an Feuerwerk, die in diesem Jahr abgebrannt wird, könnte dabei besonders groß ausfallen. Ein Sprecher des größten deutschen Feuerwerksherstellers Weco sagte, man habe ein Fünftel mehr an Feuerwerk an den Handel ausgeliefert. Der Verband der pyrotechnischen Industrie schätzt, dass es insgesamt etwa 15 Prozent mehr an Angeboten im Handel geben wird als im Vorjahr. Der Umsatz mit Silvesterfeuerwerk lag Ende 2023 bei rund 180 Millionen Euro.
    Diese Nachricht wurde am 22.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.