Hochwasser in Mitteleuropa
Stärkster Vier-Tage-Regen seit Jahrzehnten

Der Klimawandel hat die Wahrscheinlichkeit für großräumige Hochwasser in Mitteleuropa wie zuletzt in Polen, Tschechien und Österreich etwa verdoppelt. Zu diesem Schluss kommt die Untersuchung einer Wissenschafts-Initiative.

    Slowakei, Bratislava: Blick auf die Donau in Bratislava. In der Nacht vom 16. zum 17. September erreichte die Donau ihren Höchststand.
    Hochwasser in der Slowakei (Archivbild vom 17. September 2024). (Michal Svìtok/TASR/dpa)
    Die Initiative World Weather Attribution teilte mit, ihren Daten zufolge seien die Niederschläge, die vom 12. bis 15. September in der Hochwasser-Region gefallen seien, der stärkste bisher erfasste Vier-Tage-Regen in Mitteleuropa seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1940. Die Regenfälle hätten ein ungewöhnlich großes Gebiet von Deutschland bis Rumänien betroffen, das noch größer sei als bei den früheren großen Überschwemmungen von 1997 und 2002. Die Hochwasser damals waren als Jahrhundertereignisse bezeichnet worden.

    Forschende befürchten explodierende Kosten durch Hochwasserkathastrophen

    Mit der voranschreitenden Erderwärmung würden Starkregen-Episoden noch heftiger und häufiger, warnen die Forschenden. Die Kosten der Klimakatastrophen drohten damit zu eskalieren. Der Geschäftsführer des Klimaschutzverbands Germanzero, Schäfer, sagte, die Studie zeige eindeutig, wer den Klimaschutz weiter ausbremse, werde immer mehr und immer schlimmere Hochwasserkatastrophen ernten.

    Deutscher Wetterdienst: "Jahrhunderthochwasser" werden zur Regel

    Ein Experte des Deutschen Wetterdienstes warnte ebenfalls erneut, dass Extemwetterereignisse wie das jüngste Hochwasser weiter zunehmen. Der Leiter der Abteilung Hydrometeorologie, Kaspar, sagte dem Rundfunk Berlin-Brandenburg, durch den Klimawandel müsse mit regelmäßigen sogenannten Jahrhunderthochwassern gerechnet werden.
    Es sei daher wichtig, in allen Teilen des Landes auf die mit Starkregen und Hochwasser einhergehenden Risiken vorbereitet zu sein. Hintergrund der Wetterextreme seien verschiedene physikalische Prinzipien. Durch Treibhausgase verbleibe mehr Energie in der Atmosphäre. Dadurch verdunste mehr Wasser über den Ozeanen, das dann als Niederschlag zu Starkregen und extremen Regenmengen führen könne.
    Diese Nachricht wurde am 25.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.