Schnell, edel, elegant. Die Cutty Sark, der letzte noch existierende Teeklipper der Welt. 86 Meter lang, und 11 Meter breit. Ende November 1869 lief das Schiff im schottischen Dumbarton vom Stapel und wurde zum Stolz des britischen Empire. Heute liegt der Dreimaster für immer vor Anker. Im eigens geschaffenen Trockendock in Greenwich. Eine atemberaubende Attraktion, die alljährlich Tausende von Besuchern anzieht.
Louise Macfarlane, Kuratorin der Cutty Sark, steht neben dem schimmernden Rumpf des Klippers, dessen Außenwand mit Kupfer und Zink verschalt ist.
"Das ganze Design hat ein einziges Ziel: maximale Geschwindigkeit. Der Rumpf ist sehr lang und schmal, der Bug messerscharf, die Masten und Segel sind gigantisch. Damit konnte das Schiff die Wellen buchstäblich durchschneiden und erzielte eine Spitzengeschwindigkeit von über 17 Knoten. Und genau darauf kam es im Teehandel an: jedes Frühjahr lieferten sich die Klipper auf der Fahrt von China nach London erbitterte Wettrennen, denn der Gewinner erlangte nicht nur das höchste Ansehen, sondern auch die besten Preise. In der viktorianischen Gesellschaft galt es als ungemein schick, den frischesten Tee zu trinken."
Louise Macfarlane, Kuratorin der Cutty Sark, steht neben dem schimmernden Rumpf des Klippers, dessen Außenwand mit Kupfer und Zink verschalt ist.
"Das ganze Design hat ein einziges Ziel: maximale Geschwindigkeit. Der Rumpf ist sehr lang und schmal, der Bug messerscharf, die Masten und Segel sind gigantisch. Damit konnte das Schiff die Wellen buchstäblich durchschneiden und erzielte eine Spitzengeschwindigkeit von über 17 Knoten. Und genau darauf kam es im Teehandel an: jedes Frühjahr lieferten sich die Klipper auf der Fahrt von China nach London erbitterte Wettrennen, denn der Gewinner erlangte nicht nur das höchste Ansehen, sondern auch die besten Preise. In der viktorianischen Gesellschaft galt es als ungemein schick, den frischesten Tee zu trinken."
Eröffnung des Suez-Kanals halbierte die Strecke nach China
Die Cutty Sark war nicht nur der berühmteste, sondern auch der letzte Teeklipper, der gebaut wurde. Fast zeitgleich mit ihrem Stapellauf wurde auch der Suez Kanal eröffnet. Nun war das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbunden, die Route nach China halbiert. Die großen Gewinner: die Dampfschiffe. Seit Anfang der 1860er-Jahre hatten sie mit den Teeklippern erfolglos konkurriert: sie waren zu groß, zu unbeweglich, zu schwer. Aber wegen genau dieser Eigenschaften konnten Dampfer den schwierigen Windverhältnissen im Roten Meer standhalten. Im Gegensatz zu den Segelschiffen. Sie mussten sich weiterhin an die alte, sehr viel längere Route halten.
"Sie sahen sich alsbald gezwungen, auf andere Frachten umstellen. 1883 beschloss auch der Besitzer der Cutty Sark, auf den Import australischer Wolle umzusteigen. Und die Cutty Sark wurde noch schneller. Ihre Bestleistung: 73 Tage von Australien nach London."
"Sie sahen sich alsbald gezwungen, auf andere Frachten umstellen. 1883 beschloss auch der Besitzer der Cutty Sark, auf den Import australischer Wolle umzusteigen. Und die Cutty Sark wurde noch schneller. Ihre Bestleistung: 73 Tage von Australien nach London."
Segelschiffe waren anfällig für vielfältige Gefahren
Aber das Segelschiff war nicht nur wegen seiner Geschwindigkeit bekannt. Stürme, Eisberge, gebrochene Ruder, Selbstmorde und Cholera - in den Logbüchern sind die ganzen Dramen festgehalten. Auch die Geschichte der Andrew Brothers.
"Die Andrew Brothers waren blutjunge Lehrlinge auf der Cutty Sark. Eines Tages kam ein mächtiger Sturm auf. Einer der beiden Brüder wurde von einer Riesenwelle ins Meer gerissen - wo er vor den Augen seines Bruders versank. Wenige Minuten später rollte eine weitere Welle über das Schiff und spülte den Jungen zurück an Bord."
Ein Rundgang auf dem Deck gibt den Besuchern einen Einblick in das Leben der rund 25 Männer an Bord der Cutty Sark. Neben der winzigen Küche ein Käfig für lebende Hühner. Ein paar Meter weiter eine enge Kajüte mit Stockbetten, so schmal, dass die eingezwängten Schläfer selbst bei einem Riesensturm nicht herausfallen konnten.
"Die Andrew Brothers waren blutjunge Lehrlinge auf der Cutty Sark. Eines Tages kam ein mächtiger Sturm auf. Einer der beiden Brüder wurde von einer Riesenwelle ins Meer gerissen - wo er vor den Augen seines Bruders versank. Wenige Minuten später rollte eine weitere Welle über das Schiff und spülte den Jungen zurück an Bord."
Ein Rundgang auf dem Deck gibt den Besuchern einen Einblick in das Leben der rund 25 Männer an Bord der Cutty Sark. Neben der winzigen Küche ein Käfig für lebende Hühner. Ein paar Meter weiter eine enge Kajüte mit Stockbetten, so schmal, dass die eingezwängten Schläfer selbst bei einem Riesensturm nicht herausfallen konnten.
Heute das schönste Museumsschiff der Welt
Einzige Frau an Bord: die Galionsfigur. Ein leichtbekleidetes Mädchen, in ihrer Hand ein Haarschopf. Nannie, die schottische Hexe. Sie hat der Cutty Sark zu ihrem Namen verholfen.
"John Willis, der Eigentümer, war ein stolzer Schotte. Er ließ sich bei der Namensgebung von einer Ballade des schottischen Nationaldichters Robert Burns inspirieren. Tam o‘Shanter gerät eines Nachts, hoch zu Ross und nicht mehr ganz nüchtern, in einen Hexenzirkel. Die schöne Nannie, mit einem äußerst knappen Hemdchen bekleidet, altschottisch Cutty Sark, entdeckt Tam, wird fuchsteufelswild und jagt ihm nach. Er kann ihr gerade noch entkommen. Nannie muss sich mit dem Schweif seines Pferdes begnügen."
"John Willis, der Eigentümer, war ein stolzer Schotte. Er ließ sich bei der Namensgebung von einer Ballade des schottischen Nationaldichters Robert Burns inspirieren. Tam o‘Shanter gerät eines Nachts, hoch zu Ross und nicht mehr ganz nüchtern, in einen Hexenzirkel. Die schöne Nannie, mit einem äußerst knappen Hemdchen bekleidet, altschottisch Cutty Sark, entdeckt Tam, wird fuchsteufelswild und jagt ihm nach. Er kann ihr gerade noch entkommen. Nannie muss sich mit dem Schweif seines Pferdes begnügen."
Die Cutty Sark hat alle Wellengänge und zwei Großbrände überlebt. 1895 ging das Schiff in portugiesischen Besitz über, segelte regelmäßig nach Afrika, Brasilien und zu den amerikanischen Südstaaten, bis es schwer angeschlagen in Falmouth, Südwestengland, vor Anker ging. Seit 1954 liegt der Teeklipper in Greenwich – als wohl schönstes Museumsschiff der Welt.