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Starlink-Konstellation und die Astronomie
Gaming-Satelliten verspielen den Sternenhimmel

Mit seinen Starlink-Satelliten möchte das Unternehmen SpaceX in einigen Jahren jeden Ort der Welt mit einer schnellen Internetverbindung versorgen. Bei den etwa monatlichen Starts werden stets 60 Satelliten auf einmal im All ausgesetzt. Insgesamt sollen es mehr als 12.000 werden.

Von Dirk Lorenzen |
Satelliten essen Sterne auf – Starlinkspuren überlagern in dieser Langzeitbelichtung eine Galaxiengruppe
Satelliten essen Sterne auf – Starlinkspuren überlagern in dieser Langzeitbelichtung eine Galaxiengruppe (Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)
Ein wichtiger Teil des Geschäftsmodells ist das Gaming. Dabei tun sich Menschen an verschiedenen Orten zu Computerspielen zusammen. Beim Gaming muss die Signallaufzeit zwischen Computern und Satelliten möglichst kurz sein – andernfalls hakt das Spiel. Daher sind Satelliten in der geostationären Umlaufbahn ungeeignet, wo die Daten hin und wieder fast eine Drittelsekunde verzögert sind.
Fast 9.000 Starlinks sollen in nur 350 bis 550 Kilometern Höhe um die Erde kreisen, die restlichen 3.000 etwa doppelt so hoch. Für Himmelsfans sind schon die ersten paar hundert Exemplare nicht zu übersehen. Immer wieder ziehen Ketten von 60 Satelliten über den Himmel. Dabei folgen für viele Minuten die himmlischen Lichtpunkte im Abstand einiger Sekunden.
Dies ist nur eine der Dutzenden von Starklink-Ketten, die bald die Erde umspannen sollen
Eine der Dutzenden von Starklink-Ketten, die bald die Erde umspannen sollen (Heavens Above)
Die Starlink-Satelliten reflektieren das Sonnenlicht und werden so fast so hell wie die hellsten Sterne. Wenn sämtliche Satelliten im All sind, wird es am Himmel wohl von durchziehenden Lichtpunkten wimmeln.
Je nach Beobachtungsort und Jahreszeit zeigen sich die Satelliten entweder nur in den Stunden nach Einbruch der Dunkelheit und vor Beginn der Morgendämmerung – oder sogar die ganze Nacht. Aus dem Sternenhimmel wird jetzt allmählich ein Satellitenhimmel.