Seit dem Ende der Shuttle-Flüge im Jahr 2011 gilt die ISS als fertig. Doch erst in einigen Tagen startet, wenn alles gut geht, das wohl letzte größere Modul der Raumstation: "Nauka", russisch für Wissenschaft. Es ist dreizehn Meter lang und hat vier Meter Durchmesser.
Nach ursprünglicher Planung sollte Nauka schon seit mehr als zehn Jahren im All sein, um die Forschungskapazitäten im russischen Segment der Raumstation zu erhöhen. Es verfügt neben Experimentiereinrichtungen auch über Lagerräume und einen Schlafplatz. Nauka hat zudem drei Kopplungsadapter. Mit einem macht es an der ISS fest, die beiden anderen dienen zum Andocken von Soyuz- oder Progressraumschiffen. Außen ist der Europäische Roboterarm angebracht. Mit ihm soll die Besatzung Wartungsarbeiten durchführen, die Station überwachen und Experimente durch die Luftschleuse im freien Weltraum aussetzen, ohne dafür selbst die Module verlassen zu müssen.
Zeitweilig fürchteten etliche Experten, "Nauka" werde gar nicht mehr zur ISS starten. Für die Europäer wäre es ein schwerer Rückschlag gewesen, hätte ihr Roboterarm am Boden bleiben müssen. Doch nun gilt: Was lange währt, wird vielleicht endlich gut.
"Nauka" wurde aus dem Ersatzstück für "Sarja" entwickelt, dem allerersten Modul für die ISS. Mit dem Start von "Nauka" schließt sich der Kreis der Raumstation.