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Start mit vielen Jahren Verspätung
"Nauka", der letzte Baustein der ISS

Vor mehr als zwei Jahrzehnten startete das erste Modul der Internationalen Raumstation. Mittlerweile überdeckt sie fast die Fläche eines Fußballplatzes und hat mehr als vierhundert Tonnen Masse.

Von Dirk Lorenzen |
Die ISS bekommt bald noch ein weiteres Modul – mehr als 22 Jahre nach dem Start der ersten Teile der Raumstation
Die ISS bekommt bald noch ein weiteres Modul – mehr als 22 Jahre nach dem Start der ersten Teile der Raumstation (NASA)
Seit dem Ende der Shuttle-Flüge im Jahr 2011 gilt die ISS als fertig. Doch erst in einigen Tagen startet, wenn alles gut geht, das wohl letzte größere Modul der Raumstation: "Nauka", russisch für Wissenschaft. Es ist dreizehn Meter lang und hat vier Meter Durchmesser.
Nach ursprünglicher Planung sollte Nauka schon seit mehr als zehn Jahren im All sein, um die Forschungskapazitäten im russischen Segment der Raumstation zu erhöhen. Es verfügt neben Experimentiereinrichtungen auch über Lagerräume und einen Schlafplatz. Nauka hat zudem drei Kopplungsadapter. Mit einem macht es an der ISS fest, die beiden anderen dienen zum Andocken von Soyuz- oder Progressraumschiffen. Außen ist der Europäische Roboterarm angebracht. Mit ihm soll die Besatzung Wartungsarbeiten durchführen, die Station überwachen und Experimente durch die Luftschleuse im freien Weltraum aussetzen, ohne dafür selbst die Module verlassen zu müssen.
Der Europäische Roboterarm (ERA) ist außen an das Nauka-Modul montiert 
Der Europäische Roboterarm (ERA) ist außen an das Nauka-Modul montiert (ESA )
Zeitweilig fürchteten etliche Experten, "Nauka" werde gar nicht mehr zur ISS starten. Für die Europäer wäre es ein schwerer Rückschlag gewesen, hätte ihr Roboterarm am Boden bleiben müssen. Doch nun gilt: Was lange währt, wird vielleicht endlich gut.
"Nauka" wurde aus dem Ersatzstück für "Sarja" entwickelt, dem allerersten Modul für die ISS. Mit dem Start von "Nauka" schließt sich der Kreis der Raumstation.