Mit diesem Satelliten wollten die Fachleute feststellen, ob sich aus dem All wirklich Wolkensysteme erfassen lassen. Das gelang, aber Tiros-1 fiel nach nicht einmal drei Monaten aus. Bald darauf startete der zweite Satellit dieser Reihe. Er verfügte über zwei Fernsehkameras und einige Sensoren, um die Abstrahlung der Erde und der Atmosphäre zu messen.
Tiros-2 kreiste in mehr als 600 Kilometern Höhe alle 100 Minuten um die Erde. Aber auch er funktionierte nicht lange: Nur zwei Monate nach seinem Start ging der Kontakt verloren. Danach kreiste er jahrzehntelang als Weltraummüll um die Erde und ist erst 2014 in der Atmosphäre verglüht.
Bis 1965 schickte die NASA insgesamt zehn Satelliten der Tiros-Reihe ins All. Einige funkten jahrelang Wolkenbilder und Wetterdaten zur Erde und die Fachleute sammelten Erfahrung, wie solche Missionen durchzuführen sind.
Moderne Wettersatelliten, etwa die europäischen Meteosats, können viel mehr als ihre Vorgänger. Heute werden rund um die Uhr hochaufgelöste Bilder in verschiedenen Wellenlängenbereichen gemacht und Temperatur und Luftfeuchte bestimmt.
Eines aber hat sich auch in gut 60 Jahren Wettersatelliten nicht geändert. Die Späher in der Umlaufbahn machen nur die Vorhersagen besser, nicht das Wetter.