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Startkapital
Bund unterstützt "Athleten Deutschland"

Eine bessere Vertretung für die Interessen der Spitzensportler - das will der im Herbst gegründete Verein "Athleten Deutschland" sein. Jetzt hat der Bund ein Startkapital von 225.000 Euro zugesagt. Der Deutsche Olympische Sportbund ist von dieser Unterstützung überhaupt nicht angetan.

Von Matthias Friebe |
    Die Athletensprecher Max Hartung kommt am aus dem Konferenzsaal.
    Athletensprecher Max Hartung (dpa / Henning Kaiser)
    225.000 Euro Startkapital für den im Herbst gegründeten Verein "Athleten Deutschland e.V.". Das für den Sport zuständige Bundes-Innenministerium hat den entsprechenden Beitrag in die Haushaltsberatungen eingestellt. Das wurde heute im Rahmen der Bundestags-Sportausschusssitzung bekannt. Dagmar Freitag, die Ausschuss-Vorsitzende, erklärte nach der Sitzung, es brauche eine dauerhafte Förderung, nicht nur eine Einmalzahlung. Die Unterstützung des Athleten-Vereins ist aber weiter der größte Zankapfel in der Sportpolitik.
    Denn der Deutsche Olympische Sportbund ist von dieser Unterstützung überhaupt nicht angetan. DOSB-Spitzenvertreter argumentierten vor den Parlamentariern, dass es keine Doppelstruktur geben dürfe und die im DOSB angesiedelte Athletenkommission der einzige Ansprechpartner sei. Auch innerhalb der bestehenden Strukturen sei eine Vertretung der Interessen möglich, so DOSB-Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker.
    Keine bahnbrechenden Fortschritte bei der Spitzensportreform
    Der neue Athletenverein hatte sich im Herbst aus dem Kreis der Athletenkommission gegründet, um die Interessen der Sportler besser vertreten zu können. Rund 300 sind inzwischen beigetreten. Auf Antrag der Grünen sollten auch sie zur Ausschuss-Debatte geladen werden, das wurde aber mehrheitlich abgelehnt.
    Ansonsten bleibt in der Debatte um die Spitzensportförderung auch 2018 alles beim Alten, trotz neuen Köpfen auf den Spitzenpositionen. Seit Jahresbeginn hat Veronika Rücker beim DOSB von Michael Vesper übernommen. Ganz frisch im Amt auch der neue Innenminister Horst Seehofer, der mit Stephan Mayer auch einen neuen Staatssekretär mitbringt.
    Zwar versuchte, wie man aus Teilnehmerkreisen verlautete, der DOSB in der Sportausschuss-Sitzung Aufbruchstimmung zu vermitteln. Bahnbrechende Fortschritte mit dem sportpolitischen Großprojekt der vergangenen Jahre, der Reform der Leistungssportförderung, gibt es aktuell aber nicht zu vermelden. Im Gegenteil: Die alten Konfliktlinien bestehen weiter. Noch immer ungeklärt ist die Aufgabenverteilung zwischen Innenministerium und DOSB. Der Sportverband würde gerne weiter ein gewichtigeres Wort bei der Verteilung der Mittel mitsprechen.