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Stationen des liberalen Protestantismus

Dem liberalen Protestantismus kommt das Verdienst zu, die Erforschung der Bibel und der kirchlichen Dogmen auf der Grundlage der historisch-kritischen Wissenschaften zu betreiben. Die von Luther geforderte Gewissensfreiheit im Glauben soll dadurch konkret werden.

    Darüber spricht Rüdiger Achenbach mit Theologieprofessor Matthias Kroeger:

    Montag, 21.01.2013

    Teil 1 - Gotthold Ephraim Lessing und die Theologie der Aufklärung
    Philosophen und Theologen der Aufklärungszeit waren überzeugt, dass sich die Menschheit stetig zum Positiven hin entwickelt, wenn sie ihr Handeln durch die Vernunft lenken lasse. Diese Vorstellung teilte Gotthold Ephraim Lessing in seinem Werk "Erziehung des Menschengeschlechts". Er grenzte sich aber auch gegen die radikale Rationalisierung der Religion durch manche Aufklärer ab.


    Dienstag, 22.01.2013

    Teil 2 – Friedrich Schleiermacher und die Religion als Gefühl
    Friedrich Schleiermacher (1768-1834) wird als evangelischer Kirchenvater des 19. Jahrhunderts bezeichnet. Nach seinem neuen Verständnis von Religion als "Sinn und Geschmack für das Unendliche" ist Religion weder ein Wissen noch ein Tun, sondern an die Stelle der bislang objektiven kirchlichen Lehrsätze setzt er eine moderne Erfahrungstheologie.


    Mittwoch, 23.01.2013

    Teil 3 – Adolf Harnack und die Kritik der kirchlichen Dogmen
    Adolf von Harnack (1851-1930) war international der bedeutendste Vertreter des liberalen Protestantismus. Sein Hauptwerk "Das Wesen des Christentums" gilt bis heute als Grundschrift liberaler kulturprotestantischer Theologie.

    Donnerstag, 24.01.2013

    Teil 4 - Ernst Troeltsch und die Religionsgeschichtliche Schule
    Ernst Troeltsch (1865-1923), evangelischer Theologe und Kulturphilosoph gibt als der Systematiker der Religionsgeschichtlichen Schule, deren Vertreter für einen konsequenten Historismus in der theologischen Forschung eintraten. Troeltsch setzte sich dafür ein, die Substanz des Christentums zu bewahren, um sie mit der intellektuellen Form der Moderne zu versöhnen.

    Montag, 04.03.2013

    Teil 5 - Das Religionsverständnis von Paul Tillich
    Paul Tillich (1886 - 1965) war einer der wenigen, die in den 20er-Jahren wieder an die Traditionen der liberalen Theologie anknüpfte, weil er es für notwendig hielt, die überlieferten religiösen Symbole der christlichen Lehre neu zu deuten. Da er von den Nazis vertrieben worden war, lehrte er seit den 30er-Jahren an Universitäten in den USA. Den Offenbarungspositivismus der neuorthodoxen dialektischen Theologen hat er bezeichnet als tragisches Moment der deutschen Kultur.

    Dienstag, 05.03.2013

    Teil 6 - Das Religionsverständnis von Rudolf Bultmann
    Rudolf Bultmann (1884 -1976) hatte sich in den 20er-Jahren der Bewegung der dialektischen Theologie angeschlossen, hat aber später in seiner Theologie einen eigenen Weg eingeschlagen. Seit den 1940er-Jahren trat er dafür ein, dass das mythologische Weltbild der biblischen Schriften nicht einfach in die moderne Zeit übertragen werden kann. Mit seinem Programm der Entmythologisierung wollte er, ebenso wie sein Zeitgenosse Tillich, die christlichen Lehre für die Menschen des 20. Jahrhunderts verständlich machen.