Laut einem Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung" wurden 2014 10.884 Menschen abgeschoben. Damit lag die Zahl so hoch wie seit acht Jahren nicht mehr. Das gehe aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, berichtet die Zeitung. Nach Jahren des Rückgangs sei die Zahl zum zweiten Mal in Folge gestiegen. Höher sei sie zuletzt 2006 mit 13.894 Fällen gewesen.
Die Zahl der Abschiebungen dürfte in Zukunft weiter zunehmen, denn nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung erwartet das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge für dieses Jahr einen weiteren Anstieg der Asyl-Anträge. Die Behörde prognostiziere mindestens 250.000 Asylerstanträge und 50.000 Folgeantragsteller für das Jahr 2015. Das wären rund 50 Prozent mehr als 2014 und damit der höchste Wert seit mehr als 20 Jahren. 1994 hatte die Zahl der Asylanträge bei rund 322.000 gelegen.
In der Prognose der Behörde mit dem Titel "Voraussichtliche Entwicklung der Zugänge von Asylbegehrenden" würden die Syrien-Krise sowie die Verschlechterung der Lage im Irak und in der Ukraine als Gründe für die Entwicklung genannt.
Mehr Menschen bleiben
Die Zahl der nach Deutschland Zugewanderten stieg 2014 erneut an - nicht nur gegenüber 2013: 667.000 Menschen zogen im ersten Halbjahr in die Bundesrepublik, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Gegenüber dem selben Vorjahreszeitraum bedeutete das ein Plus von 20 Prozent. Damit verzeichneten die Statistiker zum vierten Mal in Folge eine zweistellige Zuwachsrate bei den Zuwanderungen in den ersten sechs Monaten eines Jahres.
Den vorläufigen Zahlen des Bundesamtes zufolge zogen im ersten Halbjahr 2014 rund 427.000 Menschen aus Deutschland fort. Insgesamt erhöhte sich dadurch der sogenannte Wanderungssaldo, also die Differenz zwischen den Zu- und Fortzügen, von 206.000 auf 240.000 Menschen.
Von den Zugezogenen hatten 611.000 eine ausländische Staatsangehörigkeit. Allein 476.000 stammten aus Europa, 85 Prozent davon aus Staaten der Europäischen Union.
(bor/swe)