Kurzfristig sorgen die gestiegenen Einwanderungszahlen dafür, dass die Bevölkerung in Deutschland wächst. Doch schon mittelfristig ist unübersehbar: Die Menschen in Deutschland werden nicht nur älter, sondern auch weniger, prognostiziert der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler:
"Die Bevölkerungszahl wird von 81 Millionen noch fünf bis sieben Jahre steigen. Und anschließend auf 68 bis 73 Millionen im Jahre 2060 zurückgehen."
Neben der Zuwanderung wurden bei den Berechnungen auch andere demografische Komponenten hinzugezogen. Bleibt die Geburtenrate mit 1,4 Kindern je Frau im Durchschnitt gleich, würden im Jahr 2060 etwa 500.000 Menschen mehr sterben als geboren. Olga Pötzsch vom Statistischen Bundesamt sieht zwei Trends:
"Das ist Zunahme der Kinderlosigkeit zum einen. Und zum anderen immer weiterer Aufschub der Familiengründung. Das heißt, das biologische Fenster verkleinert sich immer weiter."
Auch die Zahl der Arbeitskräfte wird bald spürbar zurückgehen. Derzeit gibt es in Deutschland fast noch 50 Millionen Menschen zwischen 20 und 64 Jahren, was einem Bevölkerungsanteil von 61 Prozent entspricht. Im Jahre 2060 könnte dieser Anteil auf 51 bis 52 Prozent sinken. Eine Gruppe würde dadurch deutlich stärker, sagt Bundesamts-Präsident Egeler:
"2060 wird es mit neun Millionen mehr als doppelt so viele 80-Jährige und Ältere geben wie heute."
Eines machen die Zahlen auf jeden Fall deutlich, so Egeler: Deutschland befindet sich mittendrin im demografischen Wandel.