Gedenken an Anschlag von Halle
Steinmeier: Angriff zielt ins Herz der offenen Gesellschaft

Bei einem Gedenkakt in Halle hat Bundespräsident Steinmeier der Opfer des rechtsextremen Terrorangriffs auf die örtliche Synagoge vor fünf Jahren gedacht. Steinmeier sagte, menschenfeindliche Angriffe wie in Halle zielten mitten ins Herz einer offenen Gesellschaft, sie gingen jeden etwas an.

    Halle: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (r-l), Ismet Tekin, Inhaber des Dönerladens «Kiez Döner» und Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, legen vor dem Dönerladen einen Kranz für die Opfer des Terroranschlags von 2019 nieder.
    Gedenken fünf Jahre nach Terroranschlag von Halle (Ronny Hartmann/AFP Pool/dpa)
    Es sei Zeit zu widersprechen, wo jemand gegen Minderheiten vorgehe, und Zeit für Solidarität, wo jemand angegriffen werde. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff rief zu Haltung und Zivilcourage gegen Judenhass auf. Die Landesregierung werde alles tun, um ihr Schutzversprechen für jüdische Bürgerinnen und Bürger einzulösen, erklärte er bei einer Gedenkveranstaltung im Innenhof der Synagoge.
    Am Mittag läuteten zum Zeitpunkt der ersten Schüsse um 12.03 Uhr in der ganzen Stadt die Kirchenglocken. Außerdem standen Busse und Straßenbahnen still. Am 9. Oktober 2019 hatte ein Rechtsextremist versucht, die Synagoge in Halle zu stürmen, als dort die Feierlichkeiten zu Jom Kippur stattfanden. Als er an der gesicherten Tür der Synagoge scheiterte, tötete er zwei Menschen.
    Diese Nachricht wurde am 09.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.