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Steins steinige Edelsteine

Vor vier Jahren ist Europas Kometensonde Rosetta am Asteroiden Steins vorbeigeflogen und hat Bilder zur Erde gefunkt. Die Form des gut fünf Kilometer großen Brockens erinnert an einen geschliffenen Edelstein.

Von Dirk Lorenzen |
    Auf seiner Oberfläche gibt es tatsächlich Diamant, Saphir, Topaz, Jade oder Zirkon. Das klingt nach einem himmlischen Klunker, ist es aber nicht: Denn die Edelsteine sind nur die Namen der Krater - und sie bestehen leider aus schnödem Gestein, Geröll und Staub.

    Die Internationale Astronomische Union hat für Steins, benannt nach dem lettischen Astronomen Karl Steins, als Namensthema Edelsteine ausgewählt. Womöglich sorgen die neuen Bezeichnungen bei der Firma Planetary Resources für schlaflose Nächte.

    Dieses US-Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, Rohstoffe auf Asteroiden auszubeuten. Zwar gibt es durchaus kosmische Brocken, die Gold, Platin oder Ähnliches enthalten. Allerdings ist eine wirtschaftliche Nutzung bei heutiger Raumfahrttechnik nicht möglich.

    Ganz Eifrige träumen schon davon, einen wertvollen Asteroiden in eine Erd- oder Mondumlaufbahn abzuschleppen. Allerdings lässt es die Natur am guten Willen fehlen, diese Pläne zu unterstützen.

    Denn zum einen liegen Silber, Gold und Platin eher selten in Form von Barren auf der Oberfläche eines Asteroiden, sodass man aufwendig Bergbau betreiben müsste.

    Zum anderen ist das Abschleppen eines durch das All rasenden Asteroiden mit einer kleinen Raumsonde ebenso einfach, wie von einem Fahrrad aus per Lasso einen ICE einzufangen.

    Es wird also vermutlich noch ein wenig dauern, bis himmlisches Edelmetall auf der Erde glänzt.

    Informationen des US Geological Survey zur Namensgebung

    Website von Planetary Resources