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Stern mit heiliger Vergangenheit

Sirius ist der hellste Stern am Nachthimmel der Erde. Auffällig funkelt er am frühen Abend über dem südöstlichen Horizont und zieht während der Nacht recht tief über das Firmament. Als hellster Stern im Großen Hund kennt man ihn auch als Hundsstern. Die Helligkeit verdankt er seinem jungen Alter, seiner Masse und seiner Nähe zur Erde, die nur weniger als neun Lichtjahre beträgt.

Damond Benningfield |
    Deshalb überrascht es nicht, dass Sirius in den Himmelsgeschichten vieler Kulturen eine wichtige Rolle spielte. Im alten Ägypten sah man in ihm die Göttin Isis. Man schrieb ihm die Macht zu, für die jährlichen Überflutungen des Nils zu sorgen.

    Auch die Skidi-Pawnee-Indianer aus den Great Plains Nordamerikas könnten in Sirius einen Gott gesehen haben. Ihre Schöpfungsgeschichte erzählt von dem allmächtigen Tirawahat, der das gesamte Universum verkörpert. Er soll vier helle Sterne geschaffen haben, die den Himmel tragen und die heiligen Himmelsrichtungen anzeigen sollten – Nordosten, Nordwesten, Südosten und Südwesten. Diesen Sternen gab er die Macht, Menschen zu schaffen und ihr Wissen und Gespür weiterzugeben.

    Die heiligen Sterne kannten die Indianer als Großen Schwarzen Stern, Gelben Stern, Roten Stern und Weißen Stern. Die genaue Identität dieser Sterne ist heute ungewiß, weil überliefertes Wissen der Skidi-Pawnee-Kultur in den vergangenen beiden Jahrhunderten verloren ging. Einige Astronomen glauben, dass es sich bei dem Weißen Stern um Sirius handelt.

    Suchen Sie Sirius, den hellen Stern mit der heiligen Vergangenheit. Während der Nacht zieht er tief über den südlichen Himmel.