Diese beiden Tiere bestehen nur aus zwei halbwegs auffälligen Sternen. Der Danziger Astronom Johannes Hevelius hat die Jagdhunde Ende des 17. Jahrhunderts an den Himmel gesetzt. Nach seiner Ansicht führt der Rinderhirte Bootes sie an der Leine, während sie nach den hinteren Beinen des Großen Bären schnappen.
Der aus dem sächsischen Leisnig stammende Kartograph Peter Apian hatte bereits vor Hevelius Hunde in dieser Himmelsgegend verzeichnet, ohne ihnen allerdings bestimmte Sterne zuzuordnen.
Reminiszenz an das Karlsherz
Dem griechischen Astronomen Claudius Ptolemaeus galten die Sterne der heutigen Jagdhunde als Objekte, die zu keiner Himmelsfigur gehören.
Der hellste Stern der Jagdhunde ist Cor Caroli – der lateinische Name bedeutet Karlsherz. Er bezieht sich auf den englischen König Charles I., der 1649 enthauptet wurde.
Jagdhunde am Firmament
Charles Scarborough, Leibarzt von Charles II., mit dem elf Jahre später die Monarchie wieder eingeführt wurde, berichtete, bei der Rückkehr des neuen Königs nach London habe dieser Stern besonders hell geleuchtet.
Das war sicher Einbildung. Doch der englische Kartograph Francis Lamb hat einige Jahre später diesen Stern als Cor Caroli Regis Martyris verzeichnet – also als Herz des königlichen Märtyrers Karl.
Cor Caroli schlägt in den Jagdhunden derzeit jede Nacht nahe dem Zenit.