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Sternexplosion im Computer simuliert
Neutrinos treiben Supernova

Eine Supernova-Explosion gehört zu den spektakulärsten Erscheinungen im Kosmos: Wenn ein massereicher Stern das Ende seines vergleichsweise kurzen Lebens erreicht und wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzt, kann der Schauplatz vorübergehend so hell wie eine ganze Milchstraße aufleuchten.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Vergleich eines Röntgenbildes vom Überrest der Supernova Cas A mit der berechneten Verteilung der bei dieser Explosion freigesetzten Nickel-56-Atome
    Vergleich eines Röntgenbildes vom Überrest der Supernova Cas A mit der berechneten Verteilung der bei dieser Explosion freigesetzten Nickel-56-Atome ( NASA / MPG)
    Zurück bleiben in der Regel ein zum Neutronenstern verdichteter Sternrest sowie die abgesprengte Außenhülle des Sterns, die sich mehr oder minder rasch ausbreitet. Sie enthält auch zahlreiche radioaktive Elemente, die erst im Zusammenhang mit der Explosion entstehen.
    Seit Jahren versuchen Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching, die Vorgänge bei einem solchen Ereignis möglichst detailreich zu verstehen und in Computermodelle zu übertragen.
    Dabei wurde unter anderem deutlich, dass die äußeren Schichten des kollabierenden Sterns nur abgesprengt werden können, weil sie durch Unmengen von Neutrinos aufgeheizt und in heftige Bewegung versetzt werden.
    Am Ende explodiert das ganze Gemisch und die Überreste fliegen zusammen mit neu erbrüteten radioaktiven Elementen in alle Richtungen davon.
    Die unvermeidliche Asymmetrie dieser Explosion versetzt dem übrig bleibenden Neutronenstern einen kräftigen Stoß, so dass auch er den Explosionsort mit großer Geschwindigkeit verlässt.
    Am Beispiel des Supernova-Überrestes Cassiopeia A konnten die Garchinger Forscher jetzt sowohl die gemessene Verteilung des ausgeworfenen radioaktiven Titans als auch Richtung und Geschwindigkeit des entstandenen Neutronensterns rekonstruieren.