Er hatte sich viel vorgenommen. Karl Ristenpart war 1946 mit dem Aufbau der Chor- und Orchestermusik beim RIAS, dem Rundfunk im amerikanischen Sektor, beauftragt worden. Im Rahmen dessen gründete er auch das RIAS Kammerorchester und plante zusammen mit dem zwei Jahre später ins Leben gerufenen RIAS Kammerchor die Einspielung aller Bach-Kantaten.
Letztlich konnte das Projekt nicht komplett beendet werden, aber Ristenparts Interpretationen setzten doch entscheidende Impulse in der Geschichte der Bach-Rezeption. Bachs sechsteiliges Weihnachtsoratorium hat Ristenpart mit den RIAS Klangkörpern an nur zwei Tagen im Dezember des Bach-Jahres 1950 in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem eingespielt.
Das ist eine erstaunliche Leistung aller Beteiligten. Es ist erkennbar, dass der Weg zu einem homogenen Klangbild noch am Anfang stand. Aber die kammermusikalische Transparenz und die Textbehandlung nach protestantischer Tradition sind ein eindrückliches zeitgeschichtliches Nachkriegszeugnis, wie auch eine Alternative zu den Aufnahmen von Günter Ramin und Karl Richter.
Johann Sebastian Bach
Weihnachts-Oratorium für Soli, gemischten Chor und Orchester, BWV 248
Ausschnitte aus dem 1. und 2. Teil
Agnes Giebel, Sopran
Charlotte Wolf-Matthäus, Alt
Helmut Krebs, Tenor
Walter Hauck, Bariton
RIAS-Kammerchor
RIAS-Knabenchor
RIAS-Kammerorchester
Leitung: Karl Ristenpart
Weihnachts-Oratorium für Soli, gemischten Chor und Orchester, BWV 248
Ausschnitte aus dem 1. und 2. Teil
Agnes Giebel, Sopran
Charlotte Wolf-Matthäus, Alt
Helmut Krebs, Tenor
Walter Hauck, Bariton
RIAS-Kammerchor
RIAS-Knabenchor
RIAS-Kammerorchester
Leitung: Karl Ristenpart
Aufnahme vom Dezember 1950 aus der Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem