Sie flog fünfmal ins All und gehörte zu dem Team, das im Oktober 1989 die Raumsonde Galileo aussetzte. Galileo flog zum Planeten Jupiter und erforschte ihn viele Jahre lang als künstlicher Mond.
Als nach dem Ende des Kalten Kriegs die USA und Russland die Zusammenarbeit im All begannen, suchte die NASA Freiwillige, die einige Monate auf der Station MIR verbringen.
Voraussetzung dafür war die Bereitschaft, Russisch zu lernen und eine lange Ausbildung im Kosmonautenzentrum bei Moskau zu absolvieren. Shannon Lucid meldete sich und gehörte zum zweiten russisch-amerikanischen MIR-Team.
Während es männliche Kollegen gab, die etwas weinerlich den angeblich mangelnden Komfort und die eintönige Verpflegung in den Modulen beklagten, zog Shannon Lucid ihren Einsatz professionell durch.
Am Ende des halben Jahres auf der MIR war sie – nach den russischen Kollegen – der Mensch, der die längste Zeit im Weltraum verbracht hat: insgesamt siebeneinhalb Monate.
Später arbeitete Shannon Lucid bei mehr als einem Dutzend Space-Shuttle-Missionen als Verbindungsperson im Kontrollzentrum, über die der Kontakt zur Besatzung im All lief. Nach dem Ende der Shuttle-Flüge ging sie in den Ruhestand.
Shannon Lucid, eine der ganz großen Astronautinnen, feiert heute ihren 80. Geburtstag.