Archiv

Platin-Jubiläum der englischen Königin
Queen Elizabeth und die himmlischen Kronen

Seit 70 Jahren herrscht Königin Elizabeth II. über das Vereinigte Königreich. Kosmisch gesehen ist das kaum ein Wimpernschlag. Die Kronen, die sich der Himmel Nacht für Nacht aufsetzt, sind zum Teil Milliarden Jahre alt.

Von Dirk Lorenzen |
Die Nördliche Krone mit ihrem Hauptstern Gemma (markiert) steht in den Stunden um Mitternacht hoch im Süden. (Stellarium)
Die Nördliche Krone mit ihrem Hauptstern Gemma (markiert) steht in den Stunden um Mitternacht hoch im Süden. (Stellarium) (Stellarium)
Gleich zwei dieser Herrschaftssymbole zeigen sich am Firmament. Nach Sonnenuntergang steht die Nördliche Krone hoch am Südhimmel. Sie glitzert zwischen den Sternbildern Bootes und Herkules.
Diese Figur ist ein hübscher Halbkreis aus sieben ähnlich hellen Sternen. Nur einer hebt sich von den anderen ab: Er trägt den passenden Namen Gemma, lateinisch Edelstein.
Der Hauptstern der Nördlichen Krone ist leuchtkräftiger als unsere Sonne und einige hundert Millionen Jahre alt. Damit hat er sogar Queen Mum überflügelt.

Die Sonne geht nie unter

Gemma ist aber selbst für eine Königin außer Reichweite: Er ist 75 Lichtjahre entfernt. Dort trifft die Nachricht von der Krönung Elizabeths erst ein, wenn die Queen in fünf Jahren auf der Erde ihr nächstes Jubiläum feiert.
Nicht ganz so auffällig wie ihr nördliches Gegenstück ist die Südliche Krone. Dieser Halbkreis aus sehr schwachen Sternen ist aus Mitteleuropa oder von England aus kaum zu sehen.
Nur ein Teil dieses Sternbilds zeigt sich jetzt im Sommer tief über dem Südhorizont, unterhalb des Schützen. Dafür bekommen es Elizabeths Untertanen im Süden Afrikas, in Australien und Neuseeland wunderbar zu Gesicht.
Tatsächlich geht in Elizabeths Reich, sofern man den Commonwealth mit einrechnet, die Sonne nie unter – und immer strahlen irgendwo auch die beiden Kronen am Himmel.
Der mythologische Hintergrund des Sternbilds Nördliche Krone
Der mythologische Hintergrund des Sternbilds Südliche Krone