Die Satelliten, kaum größer als ein Nachtschrank, registrieren die Signale des GPS-Navigationssystems, die von der Meeresoberfläche reflektiert werden. Ist die See sehr ruhig, haben die zurückgeworfenen Signale andere Eigenschaften als bei starkem Seegang.
Diese Daten dienen in erster Linie dazu, die Entstehung großer Stürme zu erkennen. Das Team um Chris Ruf von der Universität von Michigan analysiert die Daten jedoch aus einem anderen Grund. Es sucht nach großen Strudeln voller Plastikpartikel, die sich mitten auf den Ozeanen bilden.
Schwimmen viele Plastikteile im Meer, so sind die Wellen gedämpfter als bei sauberem Wasser. Ist also bei starkem Wind der Seegang schwächer als erwartet, so deutet das auf viel Müll im Meer hin.
Die Fachleute nutzen Informationen über die Windgeschwindigkeit, die auf anderen Satellitenmessungen basieren und vergleichen diese mit den beobachteten Wellen.
Die Überwachung der großen Flüsse ergab, dass das meiste Plastik aus dem Jangtse in China und dem Ganges in Indien stammt. Zudem verändern sich die Müllansammlungen mit den Jahreszeiten, weil bei kälterem Wasser mehr Müll absinkt.
So sehr sich die Fachleute freuen, das Mikroplastik der Meere aus dem All zu erfassen: Die Satelliten können die Meere nur beobachten, nicht aber die Verschmutzung beheben – das geht nur hier unten auf der Erde.