Dort sind nur bei besten Sichtbedingungen einige Sterne auszumachen. Weil sie so schwach sind, tragen sie nur Katalogbezeichnungen, aber keine Namen.
Was den niederländischen Kartographen Petrus Plancius Anfang des 17. Jahrhunderts veranlasst hat, das Einhorn auf seinem Himmelsglobus einzuzeichnen, bleibt ein Rätsel. Offenbar mochte er exotische Wesen. Denn auf dem Globus tauchte auch erstmals die Giraffe auf, die oberhalb des Fuhrmanns kaum zu sehen ist.
Im antiken Griechenland galt der Bereich des Einhorns als Niemandsland. Doch so unscheinbar dieses Sternbild auch sein mag: In seinen Grenzen steht der faszinierende rote Überriese V838. Dieser Stern erlebte vor rund 20 Jahren einen gewaltigen Ausbruch. Binnen eines Tages wurde er 10.000-mal heller und leuchtete kräftiger als jeder andere Stern in der Milchstraße.
Da dieses Objekt rund 20.000 Lichtjahre entfernt ist, war es aber auch dabei nur mit Fernrohren zu beobachten. Das Hubble-Weltraumteleskop hat über einige Jahre eindrucksvolle Aufnahmen davon gemacht, wie der Explosionsblitz nach und nach unterschiedliche Bereiche der Umgebung des Sterns beleuchtet.
Doch diese aufregende Episode ist längst vorbei. Dennoch ist der dunkle, sehr sternarme Bereich oberhalb von Sirius nicht etwa nichts – er ist das Einhorn!