
In der Regel ist aber ein kleines Fernglas nötig, um den siebten Planeten am Firmament auszumachen. Details des Gasriesen zeigen nur Aufnahmen mit Großteleskopen auf der Erde oder mit den Weltrauminstrumenten Hubble und James Webb.
Um die Uranus-Monde genauer zu studieren, ist eine Raumsonde vor Ort nötig. Bisher ist nur Voyager 2 an diesem Planeten vorbeigeflogen – das ist mehr als dreißig Jahre her.
Die Plutosonde New Horizons nahm nach der Passage Jupiters direkt Kurs auf Pluto, ohne die Planeten dazwischen abzuklappern.
China will zum Uranus
Jetzt erwägt China den Bau einer Mission zum so lange vernachlässigten Uranus: Tianwen-4 soll ein Doppelstart mit einer größeren Jupiter- und einer kleineren Uranus-Sonde werden.
Tianwen heißt „Himmlische Frage“. Die erste Sonde mit diesem Namen ist auf dem Mars gelandet. Die zweite soll Proben von einem Asteroiden, die dritte vom Planeten Mars zur Erde holen.
Dann stehen Jupiter und Uranus auf dem Programm. Uranus ist fast drei Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Selbst bei einem Start in zehn Jahren würde die Sonde wohl erst nach 2040 den Planeten erreichen – und die recht strukturlose Atmosphäre und die eisigen Monde erkunden.
Solange bleibt Uranus ein kleines grünblaues Pünktchen im Gewimmel der Sterne – heute Abend ein Stück rechts des Vollmonds.