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Steueroase Irland (2/5)
Veräppelt? Ein Weltkonzern in Cork

Lange lockte die irische Regierung mit günstigen Steuermodellen Konzerne ins Land. Viele gingen nach Dublin. Apple ging in den 1980er-Jahren nach Cork, wo die Arbeitslosigkeit grassierte. Ob die südirische Stadt von dem Weltkonzern profitiert hat, darüber sind die Einwohner geteilter Meinung.

Von Tom Schimmeck |
    Der Hafen der südirischen Stadt Cork
    Der Hafen der südirischen Stadt Cork (Deutschlandradio / Tom Schimmeck)
    In den 1980er-Jahren baute Apple seine Europazentrale in Irland - wegen der Steueranreize. Die Stadt Cork hatte damals wirtschaftliche Probleme, die kalifornischen Computerfreaks waren willkommen.
    Doch der arme Arbeiterstadtteil Hollyhill, der die Apple-Büros umgibt, will bis heute so gar nicht zum hochglänzenden Firmenimage, zu Latte und Avocado-Sandwiches passen. Und das Unternehmen steht in der Kritik. So klagte zum Beispiel die EU gegen Irland wegen verdeckter Staatsbeihilfen, das Unternehmen soll nun 13 Milliarden Euro erstatten.
    Und eine ehemalige Mitarbeiterin rechnet in einem Buch mit der Unternehmenskultur ab. Sie fühlte sich dort, wie sie sagt, zerrieben zwischen unmenschlichen Routinen und dem undurchdringlichen "Apple-Lächeln".
    Daniela Kickl zog von Wien nach Cork, um für Apple zu arbeiten - und bekam Zweifel an der heilen Firmenwelt.
    Daniela Kickl zog von Wien nach Cork, um für Apple zu arbeiten - und bekam Zweifel an der heilen Firmenwelt. (Deutschlandradio / Tom Schimmeck)